Der deutsche Bundesfinanzminister Olaf Scholz befürwortet die Idee eines digitalen Euros, sieht Facebooks geplante Stablecoin Libra jedoch als “sehr, sehr kritisch”, berichtete die Wirtschaftswoche am 3. Oktober.

E-Euro statt private Parallelwährung

Zu Facebooks Libra-Plänen sagte Scholz:

“Ein Kernelement der staatlichen Souveränität ist die Herausgabe einer Währung, wir werden sie nicht Privatunternehmen überlassen.”

Angesichts der Pläne des Internetkonzerns habe sich Scholz stattdessen für die Einführung eines E-Euros als digitale Zentralbankwährung (CBDC) ausgesprochen, so die Wirtschaftswoche:

“Ein solches Zahlungssystem wäre gut für den Finanzplatz Europa und seine Einbindung ins Weltfinanzsystem. [...] Wir sollten das Feld nicht China, Russland, den USA oder irgendwelchen Privatanbietern überlassen.”

Meinungsänderung bezüglich Kryptowährungen

Scholz hatte bereits mehrfach scharfe Kritik an dem Stablecoin-Projekt des Internetgiganten geäußert. Im September sagte Scholz, die Politik werde Parallelwährungen wie Facebook Libra nicht akzeptieren. Vor einem in Frankfurt angesetzten G7-Treffens im Juli bezeichnete er das Projekt als “Gefahr für das Geldmonopol des Staates”.

Was Kryptowährungen generell betrifft, gilt Scholz bereits länger als Zweifler. Mit seiner Befürwortung eines digitalen Euros hat der Minister jedoch seine frühere Haltung geändert. In 2018 hatte Scholz noch gezweifelt, dass Krypto-Token als Währungsmodell eine Perspektive hätten.