Diese Kursanalyse wurde im Zusammenarbeit mit der Kryptobörse Bitget vorbereitet. Bitget wurde 2018 gegründet und ist eine der fünf weltweit führenden Kryptowährungsbörsen. Sie bietet innovative Produkte sowie Copy- und Social-Trading-Dienste. Derzeit bedient Bitget über 8 Millionen Nutzer in mehr als 100 Ländern weltweit.

Bitcoin (BTC) beginnt eine sehr wichtige Woche des Jahres in einer prekären Position unter 17.000 US-Dollar.

Nach dem letzten Wochenschluss zeigte BTC/USD nur wenig Aufwärtsdynamik.

Die größte Kryptowährung liegt weiterhin in einer engen Spanne und Analysten warten immer noch auf neue Katalysatoren.

Und in den nächsten Tagen ist es soweit. Die Wirtschaftsdaten der Vereinigten Staaten stehen an und ihr Inhalt und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik werden wahrscheinlich einen beträchtlichen Einfluss auf die Krypto-Märkte haben.

Die Situation ändert sich zur Zeit kaum. Bitcoin-Miner sind am kämpfen, die Stimmung ist eher gedrückt und Händler stellen zunehmend Vergleiche mit den vorhergehenden Bärenmärkten an.

In welche Richtung könnte sich der BTC-Kurs in der kommenden Woche entwickeln? Cointelegraph betrachtet fünf Faktoren, die den Kursverlauf beeinflussen könnten.

"Wichtigster" VPI im Fokus

Diese Woche rückt besonders der Verbraucherpreisindex (VPI) in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Dieser gilt als das wichtigste Maß für die Inflation der Verbraucherpreise in den USA.

Die nächsten Daten zum Verbraucherpreisindex für November werden am 13. Dezember veröffentlicht. Das ist für den Markt jeden Monat sehr bedeutend. Zwei Wochen vor dem Jahresende stehen die Chancen für eine sogenannte "Santa Rallye" für riskante Vermögenswerte nun auf der Kippe.

Aber nicht nur der VPI-Bericht ist hier von Bedeutung, denn der Offenmarktausschuss der US-Zentralbank FOMC wird in dieser Woche auch über Zinserhöhungen entscheiden und der Vorsitzende Jerome Powell wird eine Rede halten, bei der Marktkommentatoren besonders nach Anzeichen auf einen Kurswechsel suchen.

"VPI-Bericht am Dienstag, FED-Zinserhöhungen und JPow spricht am Mittwoch. Man kann mit Volatilität rechnen", wie die On-Chain-Analyse-Ressource Material Indicators am Wochenende zusammenfasste.

Der beliebte Händler MisterSpread fügte hinzu, dass weitere Entscheidungen außerhalb der USA diese Woche zu "einer der wichtigsten (wenn nicht der wichtigsten)" Wochen des Jahres machen.

"Der Verbraucherpreisindex am Dienstag wird wieder einmal 'der wichtigste Verbraucherpreisindex aller Zeiten' sein, denn der Markt macht ihn mit seiner epischen zweimonatigen Short-Squeeze-Rallye zu einem solchen", so das Handelsunternehmen QCP Capital in einem Marktbericht.

QCP erklärte dazu weiter:

"Ein höherer Verbraucherpreisindex als erwartet und eine restriktivere Haltung der US-Zentralbank könnten diese Rallye zunichte machen, wie es bei den Umkehrungen im April und August der Fall war. Andererseits könnte eine weitere disinflationäre Entwicklung dazu führen, dass viele bis zum Jahresende auf eine Fortsetzung der Rallye hoffen."

Unabhängig davon, ob der Verbraucherpreisindex steigt oder sinkt, neigt der Markt im Vorfeld der Veröffentlichung zu Volatilität und erst nach der Rede Powells zur Zinsentscheidung kehrt wieder Ruhe ein.

Laut dem FedWatch Tool der CME Group geht man aktuell von einer geringeren Zinserhöhung um 50 Basispunkte in diesem Monat aus. Das signalisiert, dass die US-Zentralbank eine mildere Politik verfolgt. Das wäre ein bedeutender Wendepunkt in ihrem Umgang mit der Inflation.

Bei Redaktionsschluss lag die Wahrscheinlichkeit von 50 Basispunkten bei etwa 75 Prozent.

Chart zu voraussichtlichen Zinsänderungen. Quelle: CME Group

Der Kobeissi-Brief, der diese Woche ebenfalls als die "größte Woche des Jahres" bezeichnete, warnte die Anleger dennoch.

"Stellen Sie sich den Wahnsinn vor, wenn die Fed keinen Kurswechsel macht oder der Verbraucherpreisindex im November über den 7,7 Prozent vom Oktober liegt", wie es in einem Tweet vom 8. Dezember heißt.

"Das ist der Grund, warum man den Markt nicht von der US-Zentralbank kontrolliert haben möchte."

BTC-Spotkurs wartet auf Aktion

Trader wissen, dass die Politik und die Makrodaten de facto bestimmen werden, was in den kommenden Tagen bei BTC/USD passiert.

Abgesehen von höherer Gewalt kann man kaum etwas anderes tun, als abzuwarten, bis die Daten eintreffen.

Unterdessen bewegt sich BTC/USD weiterhin in einer bekannten Spanne um die Marke von 17.000 US-Dollar, wie Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen.

BTC/USD 1-Tages-Kerzenchart (Bitstamp). Quelle: TradingView

Seit Tagen weist das Paar keine klare Richtung auf. Unterdessen beruhigt sich die Situation um den Zusammenbruch von FTX weiter.

"BTC pendelt seit Juni zwischen Realized Price (grün) und Balanced Price (gelb)", wie On-Chain College den mittelfristigen Trend zusammenfasste.

"Ich schaue auf eine nachhaltige Bewegung außerhalb dieser Spanne, die es bisher noch nicht gab."
BTC/USD-Chart "Bärenmarktniveaus". Quelle: On-Chain College/ Twitter

Einige Leute hatten deutlichere Worte im Hinblick auf die Entwicklung des BTC-Kurses. Matthew Dixon, Gründer und CEO der Krypto-Bewertungsplattform Evai, glaubt, dass Bitcoin "die Gesamtkorrektur nach oben abschließt", und dabei den Großteil der Verluste von FTX wieder wettmacht.

BTC/USD, kommentierter Chart. Quelle: Matthew Dixon/ Twitter

Der beliebte Kommentator Profit Blue sagt, dass 10.000 US-Dollar noch vor Anfang 2023 wieder kommen würden.

"Bitcoin ist auf dem Weg zu 10-000 US-Dollar und wird dort wahrscheinlich bald seinen Boden erreichen. Achten Sie auf die Kleinigkeiten", wie er einen Chart kommentierte.

BTC/USD, kommentierter Chart. Quelle: Profit Blue/ Twitter

US-Dollar zeigt erneut Stärke

In der Erwartung einer Trendwende beim US-Dollar warnte der Trader Bluntz, dass Bitcoin das Jahr noch bärisch beenden könnte.

Der US-Dollar-Index (DXY), der seit Wochen unter Druck steht, weist auf dem Tageschart allmählich höhere Tiefststände auf, was eine Erholung des Dollars begünstigen könnte.

Aufgrund der inversen Korrelation würde das für die Krypto-Märkte insgesamt nichts Gutes bedeuten.

"Ein ziemlich hässlicher 4-Stunden-Chart, der kurz vor dem Schluss steht. Es sieht aus wie ein niedrigeres Hoch auf dem 4-Stunden-Zeitrahmen und viele Katalysatoren stehen diese Woche an", so Bluntz auf Twitter.

"DXY hat auch ein höheres Tief auf dem Tageschart und sieht stark aus. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass wir auf dem Weg zu einem neuen Tief unter 15.000 US-Dollar für BTC sind, wo ich gerne kaufen werde."

In einem vorherigen Post vom 5. Dezember hieß es, die Zone um 15.000 US-Dollar würde im ersten Quartal des nächsten Jahres erreicht werden.

Der Trader Doctor Profit erklärte, der DXY sei in die wichtige "Ausbruchszone" vom Juni zurückgekehrt und die kurzfristigen Indikatoren dürften daher für den Kurs entscheidend sein.

"Der DXY hat seinen Ausbruch vom Juni zum ersten Mal erfolgreich getestet", wie er letzte Woche erklärte.

"Die Mutter aller Entscheidungen kommt. Man kann nächste Woche eine riesige Volatilität erwarten. Die kommende DXY-Bewegung wird über das Schicksal des Krypto-Aktienmarktes entscheiden."

Der DXY muss jedoch noch seinen gleitenden 200-Tage-Durchschnitt (MA) zurückerobern. Als dieser unterschritten wurde, wurde kommentiert, dass das für den US-Dollar "Licht aus" bedeutet.

US-Dollar-Index (DXY), 1-Tages-Kerzenchart mit 200 MA. Quelle: TradingView

Angebotsschockquote nähert sich 10-Jahres-Hoch

Bitcoin liefert allerdings einige kleine Hinweise darauf, dass alles nicht so schlimm kommen muss, wenn man die allgemeine Netzwerkstärke betrachtet.

Laut dem ISSR-Indikator (Illiquid Supply Shock Ratio) ist die Wahrscheinlichkeit eines größeren angebotsbedingten Ansturms auf BTC höher als zu jedem anderen Zeitpunkt in fast einem Jahrzehnt.

Der ISSR wurde von dem Statistiker Willy Woo und dem Krypto-Forscher William Clemente entwickelt und "versucht, die Wahrscheinlichkeit der Entstehung eines Angebotsschocks zu modellieren", wie das On-Chain-Analyseunternehmen Glassnode dazu erklärt.

Einfach gesagt, bedeutet das: Es wird bewertet, wie viel Angebot im Vergleich zur aktuellen Nachfrage verfügbar ist. Angesichts des anhaltenden Trends, BTC auf Cold-Wallets zu verschieben, ist das Signal eindeutig.

Am 10. Dezember lag der ISSR bei 3,537 und damit auf dem höchsten Stand seit August 2014.

Bitcoin Illiquid Supply Shock Ratio (ISSR), Chart. Quelle: Glassnode

Hayes: Verkauf bei Bitcoin-Minern ist "vorbei"

Ein letzter Hoffnungsschimmer kommt von der Bitcoin-Mining-Forschung des ehemaligen BitMEX-CEO Arthur Hayes.

In einem kürzlichen Blogbeitrag vom 9. Dezember widersprach Hayes, der als Branchenkommentator bekannt ist, der allgemeinen Darstellung, dass es Mining-Unternehmen sehr gut geht und wie sie sich auf die Märkte auswirken.

Wie Cointelegraph berichtete, haben die zunehmenden BTC-Verkäufe durch Miner, die versuchen, sich über Wasser zu halten, dazu geführt, dass eine größere Kapitulation kommen könnte.

Das ist nicht der Fall, wie Hayes glaubt. Weiter sagt er, "selbst wenn die Miner alle Bitcoin verkaufen würden, die sie jeden Tag produzieren, hätte das kaum Auswirkungen auf die Märkte".

"Daher können wir diesen anhaltenden Verkaufsdruck ignorieren, da er von den Märkten leicht absorbiert werden kann", wie er dazu weiter erklärte.

Hayes meint außerdem, der Großteil der BTC-Verkäufe sowohl durch Miner als auch durch Verleiher, die sogenannten Centralized Lending Firms (CELs), dürfte bereits stattgefunden haben.

"Ich glaube, der Zwangsverkauf von Bitcoin durch CELs und Miner ist vorbei. Wenn ihr verkaufen müsstet, hättet ihr es bereits getan", schrieb er.

"Es gibt keinen Grund, warum man an den Bitcoin festhalten sollte, wenn man dringend Fiat braucht. Da fast alle großen CEL entweder die Auszahlungen eingestellt haben (was bestenfalls auf Insolvenz hindeutet) oder in Insolvenz gegangen sind, gibt es keine Mining-Kredite oder Sicherheiten mehr, die liquidiert werden könnten."

Daten von Glassnode zeigen unterdessen, dass die 30-Tage-Änderung des Angebots im Besitz von Minern zwar immer noch rückläufig ist, sich aber gegenüber den jüngsten Höchstständen erholt hat. Das untermauert die Theorie, dass es eine Verlangsamung der Verkäufe gibt.

"Die Befürchtungen, dass Bitcoin-Miner in Geldnot einen Verkaufsdruck erzeugen, haben sich in Luft aufgelöst", wie der Bitcoin-Mining-Analyst Jaran Mellerud in Reaktion auf Hayes Beitrag hinzufügte.

Bitcoin Miner Net Position Change, Chart. Quelle: Glassnode

Die Ansichten, Gedanken und Meinungen, die hier geäußert werden, sind allein die des Autors und spiegeln nicht unbedingt die Ansichten und Meinungen von Cointelegraph wieder.