Bei Binance scheint es einen Rückgang im Hinblick auf die Liquidität zu geben. Laut einem Bericht des Krypto-Analyseunternehmens Nansen heißt es, dass Binance zwischen dem 7. und 13. Dezember Nettoabhebungen von mehr als 3,6 Milliarden US-Dollar verzeichnete.

Die Bruttoabflüsse bei Binance beliefen sich auf etwa 8,8 Milliarden US-Dollar, während die Bruttozuflüsse etwa 5,1 Milliarden US-Dollar betrugen.

Außerdem hat Binance im November tägliche Nettozuflüsse von Ethereum ERC-20-Token in Höhe von über 2 Milliarden US-Dollar verzeichnet. Das hat sich zwischen dem 12. und 13. Dezember in Abflüsse von über 1 Milliarde US-Dollar umgedreht.

Binance ERC-20-Token Fluss und Bilanz. Quelle: Nansen Analytics

Laut Andrew Thurman, einem Techniker bei Nansen, könnte der Rückgang der Liquidität zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass große Market Maker die Börse verlassen haben. Thurmans Nachforschungen ergaben, dass Wintermute am 11. und 12. Dezember über 300 Millionen US-Dollar abgezogen und Jump Finance am 12. und 13. Dezember über 30 Millionen US-Dollar in Binance USD (BUSD) eingelöst hat.

Binance ist die weltweit größte Kryptowährungsbörse nach Volumen, aber sie geriet am 12. Dezember unter Druck, als in einem Bericht behauptet wurde, dass das US-Justizministerium erwäge, seine Führungskräfte wegen Wirtschaftsverbrechen anzuklagen. Das Justizministerium hat keine offizielle Stellungnahme zu dieser Angelegenheit abgegeben. Binance behauptet unterdessen, der Bericht sei "falsch".

Als Reaktion auf die Abflüsse hat Binance-CEO Changpeng "CZ" Zhao erklärt, das sei gut für die Börse, da das als "Stresstest" diene, der beweise, dass Binance solvent sei:

Trotz dieser positiven Einstellung wird in den Aufklärungsunterlagen von Binance darauf hingewiesen, dass eine geringe Liquidität zu einer Ausweitung der Bid-Ask-Spreads und einer größeren Slippage führen könne, was sich für die Kunden wiederum negativ auswirken kann.