Der von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mitfinanzierte Finanzstabilitätsrat fordert eine internationale Regulierung von Dezentralisierten Finanzdienstleistungen (DeFi).

Das Financial Stability Board (FSB) hat am 16. Februar einen entsprechenden Untersuchungsbericht zu den Risiken von DeFi für die Finanzstabilität vorgelegt, in dem die Probleme und Schwachstellen der innovativen Krypto-Finanzdienste beleuchtet werden.

Dabei stellt der FSB zunächst fest, dass die DeFi zwar viele „neuartige“ Dienstleistungen anbieten, die allerdings „nicht grundlegend unterschiedlich“ zu den etablierten traditionellen Finanzdienstleistungen (TradFi) sind. Indem die DeFi viele Aspekte der TradFi nachahmen ergeben sich allerdings potenzielle Schwachstellen, weil für diese eine neue (unerprobte) Technologie eingesetzt wird, zudem sind die beträchtlichen Abhängigkeiten innerhalb des Krypto-Ökosystems und das Fehlen klarer Regulierung weitere große Risiken, so der FSB.

Des Weiteren gibt der Finanzstabilitätsrat zu bedenken, dass der tatsächliche Grad der Dezentralisierung in DeFi-Projekten oft stark von dem abweicht, was die jeweiligen Entwickler angeben.

Um zu verhindern, dass sich die Risiken der DeFi negativ auf die Finanzstabilität auswirken, kooperiert der FSB mit globalen Regulierungsorganisationen, damit eine möglichst umfassende DeFi-Regulierung auf internationaler Ebene gelingen kann.

Monatliche DeFi-Adressen und Anzahl der DeFi-Apps insgesamt. Quelle: FSB

Als einen wichtigen Hebel sehen die Autoren des Untersuchungsberichtes in dieser Hinsicht die Zugangspunkte der DeFi-Nutzer, darunter allen voran Stablecoins und zentralisierte Kryptobörsen. Dahingehend heißt es:

„Der FSB wird darüber beraten, ob es für derartige Kryptowährungen und Krypto-Handelsplattformen zusätzlichen Regulierungsauflagen oder die strengere Durchsetzung bestehender Regulierungsbestimmungen braucht, um besonders die Risiken aus den Verflechtungen der Branche zu reduzieren.“

In diesem Kontext betont der Rat, dass Stablecoins wie Tether (USDT) und Dai (DAI) eine zentrale Rolle im DeFi-Ökosystem spielen, denn mit diesen werden nicht nur Käufe getätigt und Zahlungen abgewickelt, sondern diese sind auch für den eigentlichen Handel, Kreditvergabe und Kreditaufnahme in Form von Kryptowährungen essenziell. Ein Siegeszug von Stablecoins könnte deshalb wiederum die Adoption der DeFi entscheidend vorantreiben und dafür sorgen, dass Kryptowährungen sich umso mehr im Mainstream als Zahlungsmittel durchsetzen.

„Besonders bei der Bereitstellung von Liquidität sind Stablecoins ein wichtiger Bereich, den es zu beachten gilt“, wie der FSB feststellt. Dabei müssten auch die Eigenheiten der verschiedenen Stablecoins berücksichtigt werden, um deren Risiken für die Kryptobranche und das DeFi-Ökosystem angemessen bewerten zu können.