Bitcoin (BTC) hat die Anleger am heutigen 3. Mai in Wartestellung verharren lassen, denn ohne wirkliche Richtungsbewegung richten sich nun alle Blicke auf die morgige Entscheidung der amerikanischen Zentralbank.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Tudor Jones warnt

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, hat sich BTC/USD zur Eröffnung des Handels an der Wall Street am Dienstag um 38.000 US-Dollar bewegt.

Damit ist der Bitcoin-Kurs in den letzten 24 Stunden nahezu stillgestanden, was wohl allen voran an der unsicheren Stimmungslage auf dem Aktienmarkt liegt.

So gehen einige Beobachter inzwischen davon aus, dass es sowohl auf dem Kryptomarkt als auch auf dem Aktienmarkt schon bald eine sogenannte „Kapitulation“ geben könnte. Die morgige Entscheidung der „Federal Reserve“ bezüglich einer weiteren Leitzinserhöhung rückt deshalb umso mehr in den Fokus.

Obwohl manche Experten davon ausgehen, dass die erwartete Erhöhung um 50 Basispunkte bereits in den Markt „eingepreist“ ist, warnt der Investmentguru Paul Tudor Jones im amerikanischen Fernsehen, dass die Lage äußerst angespannt ist.

Im Rahmen der CNBC-Sendung Squawk Box ließ Tudor Jones die Anleger und Investoren heute wissen, dass er in der momentanen Situation weder Aktien noch Anleihen kaufen würde.

„Selbstverständlich möchte man aktuell keine Anleihen oder Aktien besitzen, das ist schon mal klar“, wie PTJ zunächst feststellt. Dem fügt er an:

„Für eine der beiden Anlageklassen wird die Situation sehr, sehr schlecht werden. Man kann sich für Investitionsprodukte eigentlich gar keine schlechteren makroökonomischen Rahmenbedingungen vorstellen, als wir sie im Moment haben.“

Die Aussagen von Tudor Jones sind deshalb interessant, weil der prominente Investor ein ausgewiesener Fürsprecher von Bitcoin ist. So gibt dieser im weiteren Verlauf des Interviews noch zu bedenken, dass die USA mit ihrer derzeitigen Geldpolitik in „unbekannte Gewässer“ schifft, denn eine weitere Leitzinserhöhung in einer ohnehin schon ziemlich angespannten wirtschaftlichen Lage wäre durchaus riskant.

„Extrem zerbrechlichen Gleichgewicht“

Dementsprechend vorsichtig sind auch die Stimmen aus der Kryptobranche.

Die Krypto-Marktforscher von Glassnode schreiben in ihrem wöchentlichen Newsletter „The Week On-Chain“ stelltvertretend, dass sich der Bitcoin-Kurs zurzeit in einem „extrem zerbrechlichen Gleichgewicht“ befindet.

„Die derzeitige Marktstruktur von Bitcoin ist noch immer ein extrem zerbrechliches Gleichgewicht, in dem die kurzfristige Kursentwicklung und die Netzwerk-Rentabilität nach unten drücken, während der langfristige Trend nach oben zieht“, so die Analysten.

Auch Glassnode greift auf, dass es Unkenrufe bezüglich einer „Kapitulation“ gibt, jedoch würden die On-Chain-Daten eine solche Entwicklung bisher nicht stützen.

„Eine mögliche Kapitulation nebst Divergenzen zwischen den kurzfristigen und langfristigen Trends macht Bitcoin derzeit zu einem der wohl interessantesten Finanzprodukte in der aktuellen makroökonomischen Lage“, wie die Marktforscher zumindest aus Sicht der Beobachter positiv resümieren.