Bitcoin (BTC) hat am heutigen 18. Juni unrühmliche Geschichte geschrieben, denn der Kurs der marktführenden Kryptowährung ist – zum ersten Mal überhaupt – unter ein vorheriges Rekordhoch abgerutscht.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Bitcoin erstmals zurück unter altem Rekordhoch

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, liegt BTC/USD nun erstmals seit Dezember 2020 wieder unter der so wichtigen 20.000 US-Dollar-Marke. Demnach stehen bei Redaktionsschluss „nur noch“ 19.066 US-Dollar auf dem Tableau. 

Nach der Veröffentlichung der neuen amerikanischen Inflationszahlen in der letzten Wochen liegen die Nerven auf den Finanzmärkten inzwischen blank, denn die US-Zentralbank hat im Zuge dessen eine beträchtliche Leitzinserhöhung angekündigt, die wohl für noch mehr Druck sorgen wird.

Bitcoin bekommt nun die Quittung, indem erstmals in der Geschichte der Kryptowährung ein Rekordhoch aus einem vorherigen Zyklus unterschritten wird. Erschwerend kommt hinzu, dass die 20.000 US-Dollar-Marke für relativ lange Zeit als Bestmarke galt und deshalb inzwischen als kritische Untergrenze ausgemacht wurde.

Bisher konnte BTC einen derartigen Rücklauf immer verhindern, was nun die Frage aufwirft, welche Konsequenzen das negative Novum für die weitere Entwicklung birgt. Zumindest die Signalwirkung wird sicherlich verheerend sein.

Der steile Abschwung, der für dieses ernüchternde Evenet gesorgt hat, ist unter anderem durch geringe Liquidität in den Orderbüchern bedingt. Auf Makroebene sind wiederum die drohenden Zusammenbrüche mehrerer wichtiger Player in der Kryptobranche der wahrscheinliche Trigger.

Ein Bärenmarkt wie noch nie?

Mit dem heutigen Rücklauf hat BTC/USD allein in den ersten zwei Wochen im Juni satte Verluste von 37 % eingefahren. Laut den Daten von Coinglass wäre dies zugleich der schwächste Juni überhaupt, sofern sich der Krypto-Marktführer bis zum Monatsende nicht noch fangen kann.

Seit Jahresbeginn ist der Bitcoin-Kurs wiederum 60 % im Minus, im Vergleich zum geltenden Rekordhoch bei 69.000 US-Dollar vom November 2021 sogar mehr als 70 %.

Wie Cointelegraph berichtet hatte, zeigt die Vergangenheit jedoch auch, dass es in Bärenmärkten für BTC um 80 – 85 % zurückgehen kann. Damit würde das mögliche Kursziel für die anhaltende Bodenbildung bei schlappen 14.000 US-Dollar bzw. 11.000 US-Dollar liegen.

Bitcoin-Monatsabschlüsse. Quelle: Coinglass.com

„Bitcoin braucht mehr Volumen & Volatilität als momentan vorhanden, um das Niveau vorheriger Bärenmärkte am 200 MA zu erreichen“, wie Analyst Rekt Capital mit Blick auf die momentane Lage feststellt. Dahingehend führt er aus, dass der 200-Week Moving Average bisher als lebenslanger Support für den Bitcoin-Kurs fungiert hat:

„Ein vielversprechendes Zeichen ist, dass zumindest das Verkaufsvolumen erstmals in dieser Woche überdurchschnittlich ist, aber um die Bodenbildung abzuschließen, brauchen wir noch mehr.“
Bitcoin-Wochendiagramm. Quelle: Tradingview.com

Auch wenn der Krypto-Marktführer also vielleicht noch etwas mehr Blut lassen muss, ist das Ende der Durststrecke womöglich näher als gedacht.