Bitcoin (BTC) kann am heutigen 22. Juni weitere Verluste verhindern, während es für den amerikanischen Aktienmarkt nach unten geht.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

US-Zentralbank gibt sich abwartend

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, hält sich BTC/USD am Mittwoch nach der Handelseröffnung an der Wall Street im Bereich um 20.500 US-Dollar.

In der Nacht war der Bitcoin-Kurs zwischenzeitlich zurück unter die psychologisch wichtige 20.000 US-Dollar-Marke abgerutscht, nachdem sich die marktführende Kryptowährung am Tag zuvor noch auf 21.700 US-Dollar erholen konnte.

Dabei hatten sich die Anleger noch auf neue Verluste vorbereitet, denn US-Zentralbankchef Jerome Powell hat sich im Rahmen einer parlamentarischen Anhörung zu den geldpolitischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Inflation geäußert, allerdings brachten dessen Aussagen keine wirklichen Neuigkeiten hervor.

„Wir gehen davon aus, dass es weitere Leitzinserhöhungen braucht. Die Geschwindigkeit dieser Erhöhungen wird von der Entwicklung der Inflationszahlen und der gesamtwirtschaftlichen Lage abhängen“, wie Powell die weitere Strategie diplomatisch umschreibt. Dem fügt er an:

„Wir werden unsere Entscheidungen immer von Meetiung zu Meeting treffen, und unser Vorgehen dabei so klar wie möglich nach außen kommunizieren.“

Sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq Composite Index liegen zum Handelsstart derweil leicht im Minus, nachdem am Vortag noch kleinere Gewinne verzeichnet werden konnten. Damit ist die Situation auf dem Aktienmarkt momentan ähnlich abgekühlt wie auf dem Kryptomarkt.

Wie Cointelegraph berichtet hatte, fürchten die Krypto-Analysten nichtsdestotrotz, dass für den Bitcoin-Kurs ein Abschwung in Richtung 16.000 US-Dollar bevorsteht.

„Abnehmendes Handelsvolumen und eine vervollständigte Impulswelle, ich gehe davon aus, dass es erst wieder nach unten geht. Ich hatte eine Long-Position eröffnet, aber habe diese nach den jüngsten Entwicklungen wieder geschlossen“, wie der Trader Crypto Tony die momentane Situation zusammenfasst.

Diese Bedenken teilt auch sein Kollege Rekt Capital, der seine Follower ebenfalls dazu anhält, die wiederkehrende Stärke von Bitcoin nicht zu überinterpretieren.

„Das Volumen im momentanen Aufschwung von BTC ist sehr gering und überwiegend von den Verkäufern dominiert“, wie Tony schreibt. Und weiter:

„Das ist nicht die Art von Volumen, die für BTC eine Bodenbildung des Bärenmarktes kennzeichnet.“
Effektiver Leitzins. Quelle: Federal Reserve

Erste Zeichen der Hoffnung?

Immerhin sieht die Krypto-Investmentfirma QCP Capital schon langsam wieder bessere Vorzeichen, nachdem Bitcoin am Wochenende die wichtige 20.000 US-Dollar-Marke zurückerobern konnte.

„Am Samstag wurden wichtige Supports unterschritten, als BTC bis auf 17.567 US-Dollar und ETH auf 879 US-Dollar abgerutscht ist. Für Bitcoin entspricht dies einem Rückgang von 75 % gegenüber dem geltenden Rekordhoch (für Ethereum 82 %). Die Krypto-Krise ist in vollem Gange“, wie die Analysten von QCP feststellen. Dahingehend ergänzen sie jedoch zuversichtlich:

„Immerhin waren wir vom starken Aufschwung von diesen Tiefpunkten positiv überrascht, denn BTC konnte sich zum Start der Woche zurück über 20.000 US-Dollar katapultieren und ETH über 1.100 US-Dollar.“

Zudem würden sich die Funding-Rates im Derivatehandel auf dem Kryptomarkt langsam wieder stabilisieren und der Verkaufsdruck vom Wochenende ging allen voran von Minern aus, was darauf hoffen lässt, dass nun langsam wieder Ruhe einkehrt.

Im Hinblick auf die makroökonomische Gesamtsituation verweist QCP auf die fallenden Rohölpreise, die den Inflationsdruck immerhin etwas abschwächen könnten.

„Nichtsdestotrotz bleiben wir vorsichtig, denn das Quartalsende könnte neuen Druck auf die Kurse ausüben und auf dem Kryptomarkt könnte es noch zu weiteren Zahlungsunfähigkeiten kommen“, wie die Analysten abschließend dennoch mahnen.