Bitcoin (BTC) steht kurz davor, den schlechtesten August seit dem Bärenmarkt von 2015 hinzulegen, und im September könnte es sogar noch schlimmer kommen.

Wie die Daten des Krypto-Analysedienstes Coinglass zeigen, hat der Bitcoin-Kurs seit sieben Jahren nicht einen derart schwachen August verzeichnet.

September weckt schlechte Erinnerungen

Nach zwei heftigen Abschwüngen in den letzten Wochen sind die Bitcoin-Anleger erwartungsgemäß besorgt, wobei der September in der Vergangenheit bisher meist noch deutlich schlechter ausgefallen ist als der August.

Bei einem Bitcoin-Kurs von knapp 20.000 US-Dollar befindet sich die marktführende Kryptowährung für den Monat satte 14 % im Minus. Dies entspricht zugleich dem größten Verlust im August seit 2015, als am Monatsende ein Defizit von 18,67 % zu Buche stand.

In den nachfolgenden Jahren war der August dann eine Überraschungskiste, was die monatliche Kursentwicklung angeht, so konnte der Krypto-Marktführer 2017 zum Beispiel massive 65 % Zugewinn im achten Monat des Jahres machen.

Der September hat sich in der bisherigen Historie von Bitcoin hingegen deutlich einseitiger verhalten, allerdings nicht im positiven Sinne. So belaufen sich die durchschnittlichen Verluste für den „roten“ Monat laut Coinglass seit 2013 auf knapp 6 %.

In diesem Jahr mischt sich nun auch noch eine gesamtwirtschaftliche Schieflage mit dieser traditionellen Schwäche, was für reichlich Zündstoff sorgen könnte.

„Der Aktienmarkt sieht momentan nicht gut aus, und der Abschwung von BTC spiegelt das wider“, wie Josh Rager den Tiefflug von Bitcoin nahe der 20.000 US-Dollar-Marke kommentiert:

„Der September ist in der Regel ein historisch schwacher Monat. Also sehen wir wahrscheinlich einen weiteren Abschwung, der als Kaufgelegenheit für die nachfolgenden Monate zu verstehen ist. Unterhalb von 20.000 US-Dollar werde ich für die lange Frist kaufen.“

Auch die Diskussion um möglichen Verkaufsdruck aus den Bitcoin-Rückzahlungen der ehemaligen Kryptobörse Mt. Gox nimmt Rager auf. Wie Cointelegraph berichtet hatte, gehen die Experten jedoch davon aus, dass selbst ein massiver Abverkauf der entsprechenden BTC keine großen Auswirkungen auf den Kurs haben wird, falls es überhaupt dazu kommt.

Bitcoin-Monatsabschlüsse (Screenshot). Quelle: Coinglass

Monatsdiagramm sieht hässlich aus“

Andere Stimmen konzentrieren sich wiederum auf den bevorstehenden Monatsabschluss von Bitcoin, und ob sich dieser unterhalb von 20.000 US-Dollar einpendeln wird.

Sollte der Bitcoin-Kurs tatsächlich unter dieser psychologisch wichtigen Marke schließen, dann wäre der August neben dem Juni der bisher schlechteste Monat seit Ende 2020.

So könnte dieser Fall sogar einen regelrechten Schneeballeffekt auslösen, wie der Krypto-Influencer Galaxy Trading auf Twitter warnt.

„Im Monatsdiagramm sieht es gerade richtig hässlich aus“, wie der Trader feststellt.

„Wenn wir in drei Tagen unterhalb von 20.000 US-Dollar schließen, dann könnte das einen größeren Abverkauf bis auf 14.000 US-Dollar einläuten, wo sich der nächste große Support befindet. Der Grund dafür ist, dass wir unter 19.900 US-Dollar eine negative Kerze ausbilden würden, die im Monatsdiagramm sehr schlecht wäre.“

Ein deutlicher Abschluss unter 20.000 US-Dollar würde einen wichtigen Support-Bereich hinfällig machen, der seit 2020 intakt ist, wie Caleb Franzen, Chefanalyst von Cubic Analytics, ausführt.

„Bitcoin zielt wohl auf einen tieferen Test der Pivot-Range hin, die wir aus dem monatlichen Kursdiagramm seit Dezember 2017 ableiten können. Dieser Bereich war 2019 ein perfekter Widerstand und wurde 2020 dann zur Abschussrampe für die Kletterpartie, in 2022 sollte sie eigentlich als Support etabliert werden“, wie der Experte mit Blick auf das Monatsdiagramm zusammenfasst.

Bitcoin-Monatsdiagramm (Screenshot). Quelle: Caleb Franzen/ Twitter