Bitcoin (BTC) festigt sich am heutigen 5. Mai wieder unterhalb der wichtigen 40.000 US-Dollar-Marke, nachdem die Leitzinserhöhung der amerikanischen Zentralbank bei den Krypto-Anlegern für Lust statt für Frust gesorgt hat.

Bitcoin-Kursdiagramm (Bitstamp). Quelle: TradingView

Leitzinserhöhung bleibt ohne Konsequenzen

Wie die Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen, ist der Bitcoin-Kurs nach den Bekanntmachungen von US-Zentralbankchef Jerome Powell in der Nacht gar auf einen zwischenzeitlichen Spitzenwert von 40.500 US-Dollar geklettert.

Zuvor hatte die „Federal Reserve“ die erwartete Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte verkündet und in Aussicht gestellt, dass demnächst weitere Erhöhungen in dieser Größenordnung folgen werden.

Dem schloss sich ein Aufschwung von Bitcoin an, der jedoch überraschenderweise ohne größere Volatilität verlief, wie es bei den vorherigen geldpolitischen Maßnahmen der „Fed“ bisher eigentlich immer der Fall war.

Dies ist umso erstaunlicher, da der Großteil der Experten im Vorfeld vermutet hatte, dass die Leitzinserhöhung für neuen Abwärtsdruck auf risikoreiche Finanzprodukte wie Aktien und Kryptowährungen sorgen würde.

„Nachdem so viele Experten massive Sprünge oder Crashes vorausgesagt haben, ist es vielleicht das Schlimmste, dass sich die risikoreichen Finanzprodukte nun schon so lange seitwärts bewegen“, wie Finanzepxertin Lyn Alden die momentane Lage zynisch resümiert.

Dementsprechend geht auch die Bitcoin-Community nicht wirklich davon aus, dass es eine baldige Richtungsänderung geben wird. Krypto-Analyst Ben Lilly verweist in diesem Zusammenhang auf die geringen Funding-Rates im Derivatehandel.

„Nach den Ankündigungen von Powell gab es ein wenig Erleichterung, aber wie geht es für den Kryptomarkt weiter? Auf jeden Fall sind die Funding-Rates schon seit längerem negativ, wie wir es zumeist an den Tiefpunkten einer Preisspanne sehen“, so der Experte. Dem fügt er an:

„Zumindest könnte dies eine gute Ausgangssituation für einen neuen Aufschwung sein.“

Die geringe Akkumulation durch Großinvestoren bei den momentanen Kursständen ist laut Lilly allerdings „nicht das, was wir sehen wollen“.

Crash bleibt unwahrscheinlich

Auf kurze Sicht hält zumindest der erfahrene Trader Crypto Ed einen Sprung zurück über 40.000 US-Dollar für denkbar.

So sieht dieser BTC/USD in guter Position, um zurück auf 40.800 US-Dollar zu klettern, obwohl es weiterhin „mehrere gute Gründe gibt“, weshalb die marktführende Kryptowährung noch nicht wieder zurück in den Aufwärtstrend kommt.

Doch immerhin ist ein massiver Crash genauso unwahrscheinlich, denn der Krypto-Datendienst Whalemap sieht den Bereich zwischen 25.000 – 27.000 US-Dollar als Bastion, die im Worst-Case einen weiteren Absturz verhindern sollte.

„Hier befindet sich viel Liquidität und eine Vielzahl an Stop-Losses“, so die Whalemap-Analysten auf Twitter.

Bitcoin-Kursdiagramm mit Stop-Losses. Quelle: Whalemap/ Twitter