Das Blockchain-Tech-Unternehmen Bitfury arbeitet mit dem Blockchain-Radiologie-Marktplatz Medical Diagnostic Web (MDW) zusammen. Dabei geht es um die Entwicklung eines Blockchain-basierten Ökosystems für die medizinische Bildverarbeitung. Die Partnerschaft wurde von der Bitfury Group in einem Blogbeitrag am 11. Februar bekanntgegeben.

Die 2011 gegründete Bitfury Group ist ein Softwarehersteller und Sicherheits- und Infrastrukturanbieter für die Bitcoin (BTC)-Blockchain. Das Unternehmen hat im Jahr 2018 einen Umsatz von umgerechnet rund 443 Mio. Euro erzielt. MDW ist eine Blockchain-Radiologie-Plattform, die es Radiologen ermöglicht, mit Bildverarbeitungseinrichtungen in Kontakt zu treten und Patientendaten und medizinische Bilder auszutauschen.

Im Rahmen der neuen Zusammenarbeit werden Bitfury, MDW und der Blockchain-betriebene Lebensdatenmarktplatz Longenesis eine Plattform für die Wartung, den Austausch und die Sicherung von Informationen in Bezug auf die medizinische Bildgebung und Diagnosen, wie etwa Röntgenbilder und CT-Scans, entwickeln. Die Plattform soll auf Bitfurys privatem Blockchain-Framework Exonum aufbauen. Damit können Transaktionen mit Hilfe der "Anchoring"-Technologie validiert werden.

Longenesis soll sicherstellen, dass nur autorisierte Parteien Zugang zu den in der Blockchain gespeicherten medizinischen Daten haben, sowie die Einhaltung des Gesetzes über die Portabilität und Verantwortung im Bereich Krankenversicherung (HIPAA) und der Allgemeinen Datenschutzverordnung (GDPR) gewährleisten. Valery Vavilov, der CEO von Bitfury, zeigte sich optimistisch über den Einsatz von Blockchain im medizinischen Bereich:

"Die Blockchain-Technologie kann die Sicherheit der Patientendaten stärken, indem sie eine manipulationssichere Aufzeichnung der Patientenhistorie bietet und gleichzeitig den Ärzten die Möglichkeit gibt, Informationen einfacher auszutauschen. Die Digitalisierung des Vertrauens, das die Blockchain bietet, in Kombination mit dem medizinischen Potenzial von KI-Algorithmen, könnte medizinische Systeme auf der ganzen Welt revitalisieren."

Anfang Februar erweiterte die Pistoia Alliance - eine Gewerkschaft für medizinische Forschung und Entwicklung - ihr Blockchain-Projekt und umfasst nun auch den Datenaustausch, Datenidentität und Datenintegrität. Sie nutzte die Blockchain auch zur Validierung von Quellen bei der Identifizierung von Daten, zur Gewährleistung der Datenintegrität und zur Verbesserung des Austauschs zwischen Unternehmen. Vor seinem Einstieg in das Blockchain-basierte Datenmanagement konzentrierte sich Pistoia auf die Aufklärung der Medizinindustrie über die neue Technologie.

Im Januar hat sich der US-Krankenversicherungsriese Aetna mit IBM zusammengeschlossen, um ein Blockchain-Netzwerk zu aufzubauen, das auf die Gesundheitsbranche zugeschnitten ist. Das Blockchain-System, das schätzungsweise über 39 Millionen Kunden weltweit bedienen werde, soll dazu dienen, die Bearbeitung und den Zahlungsverkehr von Versicherungsfällen zu rationalisieren und Verzeichnisse zu verwalten.