• Ethereum ist laut Michael Saylor ein „offensichtliches“ Wertpapier.

  • Allen voran wegen mangelnder Dezentralisierung sei die zweitgrößte Kryptowährung kein Rohstoff wie Marktführer Bitcoin.

  • Auch andere PoS-Altcoins sind laut Saylor unregulierte, „riskante“ Wertpapiere.

MicroStrategy-Chef Michael Saylor sieht Ethereum (ETH) als „offensichtliches“ Wertpapier und verdeutlicht im gleichen Atemzug die seiner Meinung nach klaren Unterschiede zu Marktführer Bitcoin (BTC).

In einem Interview mit Altcoin Daily wurde Saylor entsprechend zu seiner Einschätzung bezüglich der rechtlichen Einstufungen von BTC und ETH als Rohstoffe (Commodities) gefragt.

Daraufhin führte der Chef des Softwareherstellers MicroStrategy dann lang und breit aus, was die grundlegenden Unterschiede zwischen Bitcoin und Ethereum sind, und weshalb nur BTC deshalb wirklich als Rohstoff zu verstehen ist:

„Ich finde, dass Ethereum ziemlich offensichtlich ein Wertpapier ist. […] Sie wurde durch einen Token-Verkauf (ICO) auf den Markt gebracht, es gab einen Pre-Mine, es gibt mehrere Hardforks, eine Difficulty-Bomb und so weiter.“

So argumentiert der Bitcoin-Fürsprecher, dass der größte Altcoin gezielt von einem Entwicklerteam gesteuert wird bzw. dass es Organisationen gibt, die federführend bei Ethereum sind. Demnach wäre ETH unweigerlich als Wertpapier bzw. Aktie dieser Entitäten zu verstehen. Um als Rohstoff gelten zu können, müsste eine Kryptowährung hingegen „vollständig dezentralisiert und unveränderbar“ sein.

„Damit eine Kryptowährung ein Rohstoff sein kann, darf es keinen zentralen Herausgeber geben, niemanden der zentrale Entscheidungen trifft. Sofern etwas im Nachhinein verändert werden kann, ist es ein Wertpapier“, so Saylor.

Dahingehend sollte angemerkt werden, dass auch das Blockchain-Netzwerk von Bitcoin immer wieder Upgrades bekommt. So wurde zuletzt im November 2021 eine größere Softfork aufgespielt, die die Leistungsfähigkeit und den Datenschutz verbessern soll.

Sind alle Altcoins Wertpapiere?

Auf die Frage, wie Saylor andere Altcoins einstufen würde, schlägt dieser in dieselbe Kerbe:

„Meiner Meinung nach sind alle Proof-Of-Stake (PoS) basierten Blockchain-Netzwerke als Wertpapiere zu verstehen und sie sind alle sehr riskant. […] Es ist nicht meine Aufgabe, das zu beurteilen, aber die Regulierungsbehörden müssen früher oder später entscheiden, ob sie das zulassen wollen oder nicht.“

Damit spielt der MicroStrategy-Chef darauf an, dass das Proof-Of-Stake (PoS) Konsensverfahren für eine erhöhte Zentralisierung von Kryptowährungen sorgt, durch die im Endeffekt ein paar große Player die alleinige Kontrolle haben und die Kleinanleger deren Willkür ausgesetzt sind.

In diesem Zusammenhang befürchtet Saylor, dass diese Art von Krypto-Projekt zukünftig durch die Behörden verboten werden könnte, weshalb er weiterhin nur auf Bitcoin setzt, denn der Marktführer weist einen deutlich höheren Grad an Dezentralisierung auf und ist deshalb anders zu betrachten.