Die Krypto-Sparplattform Celsius Network hat Medienberichten zufolge weitere externe Hilfe eingeholt, um die drohende Zahlungsunfähigkeit aufzuhalten.

Wie das Wall Street Journal am Freitag entsprechend berichtet hat, hat Celsius nun wohl mehrere Insolvenzverwalter von der Wirtschaftsberatung Alvarez & Marsal ins Boot geholt, die dem Krypto-Unternehmen aufzeigen sollen, wie eine Insolvenz verhindert oder ggf. abgewickelt werden kann. Das Hinzuziehen von externen Beratern ist an und für sich nicht verwerflich, allerdings hatte die Krypto-Sparkasse bereits am 14. Juni einen „Schuldnerberater“ angeheuert, der bei der Umstrukturierung der Verbindlichkeiten helfen sollte. Vor diesem Hintergrund bedeuten weitere Externe also wohl nichts Gutes.

Celsius steht seit Mitte Juni im Rampenlicht der Kryptobranche, nachdem die Sparplattform durch die Schieflage auf dem Kryptomarkt selbst ins Wanken geraten ist und sich daraufhin dazu entschieden hat, „vorübergehend alle Auszahlungen abzuschalten“. Seit der Bekanntgabe am 12. Juni herrscht von CEO Alex Mashinsky und der Führungsetage weitestgehend Funkstille, eine Woche später hatte das Unternehmen dann bestätigt, dass es die öffentliche Kommunikation zunächst zurückfährt.

Inzwischen haben auch die amerikanischen Aufsichtsbehörden in den Bundesstaaten Texas, Alabama, Kentucky, New Jersey und Washington die Entwicklungen um Celsius ins Visier genommen, denn wie Joseph Rotunda von der texanischen Börsenaufsicht erklärt, betrifft der Auszahlungsstopp und der drohende Totalverlust angelegter Bitcoin allen voran kleine Privatanleger, die in einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Lage womöglich umso dringender Zugriff auf ihre Gelder brauchen.

Auch die Nutzer der deutschen Neobank Nuri sind direkt von dem Dilemma um Celsius bedroht, denn das Bitcoin-Ertragskonto des Finanzdienstleisters basiert auf der Zusammenarbeit mit dem wankenden Krypto-Unternehmen.