Das chinesische Shenzhen Blockchain Konsortium (FISCO), angeführt vom Telekommunikationsausrüster Huawei und Internet-Konzern Tencent, will bald ihre Blockchain FISCO BCOS vorstellen, die keinerlei Coin verwendet. Dies wurde am 18. Oktober in einer Pressemitteilung angekündigt.

FISCO besteht aus mehr als 100 Finanzunternehmen, darunter große Namen wie WeBank, eine digitale Bank von Tencent, oder Shenzhen Securities Communication. Das Konsortium will die neue Plattform im Rahmen des Singapur Fintech Festivals vorstellen, das vom 12.-14. November stattfindet.

Die FISCO BCOS Blockchain wird als eine Reihe von Anwendungen beschrieben, die der breiten Bevölkerung helfen sollen. Laut Pressemitteilung liegt die große Stärke der Plattform in der Transaktionsgeschwindigkeit, die in der Lage sein soll, mehr als 1000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) zu ermöglichen. FISCO gibt an, dass die Blockchain die Byzantinischen Fehlertoleranz und den Zero-Knowledge-Beweis nutzt.

Das Konsortium betont weiterhin, dass es im Netzwerk eine Art „Beaufsichtigungsstellen“ (Nodes) geben wird, über die Aufsichtsbehörden und Kontrollinstanzen ggf. Einsicht und Zugriff auf benötigte Daten bekommen könnten.

Huawei hat zuvor schon zusammen mit Hyperledger an einem dezentralisierten Projekt gearbeitet, und zwar an einer Open-Source Blockchain, die 2015 von der Linux Foundation geschaffen wurde.

Im März hat Hyperledger den sogenannten Caliper-Service herausgebracht, ein Blockchain Benchmark-Programm, dass die Leistungsfähigkeit der Implementierung einer bestimmten Blockchain prüfen kann. Auch Huawei hatte hier bei der Entwicklung mitgewirkt. Im April brachte Huawei dann ein eigenes Blockchain-als-Dienstleistung Tool heraus, das wiederum auf der Hyperledger Blockchain basiert, womit Entwickler in der Lage sind, Programme zu entwickeln und diese auf der Huawei Cloud zu veröffentlichen.

Im Frühling hatte Huawei angekündigt, dass Kunden die ein Smartphone der Marke besitzen, mit diesem bald Bitcoin (BTC) Wallets auf ihren Geräten installieren könnten. Auf neueren Geräten sollen solche Wallets zukünftig vorinstalliert sein.

Tencent hatte zuvor ebenfalls Blockchain-Projekte in Angriff genommen. Im Juni hatte der Konzern zusammen mit chinesischen Behörden die China Blockchain Security Alliance ins Leben gerufen, die aus mehr als 20 staatlichen und privaten Organisationen bestehen soll. Dabei sollen Wege erarbeitet werden, wie die Blockchain sicher im Land eingeführt werden kann.