Der CEO von Coinbase Brian Armstrong hat gemeldet, dass die Handelseinnahmen der Börse im Vergleich zum letzten Jahr um etwa 50 Prozent oder mehr zurückgegangen seien, wie es in einem Bericht von Bloomberg vom 7. Dezember heißt.

Armstrong hat das in einem Interview in der David Rubenstein Show von Bloomberg bekanntgegeben. Auf die Frage nach den Einnahmen der Börse erklärte er, das Unternehmen habe im Jahr 2021 einen Umsatz von 7 Milliarden US-Dollar und einen Gewinn von 4 Milliarden US-Dollar erzielt. Aber "im Jahr 2022 wird es wohl ungefähr halb so viel oder weniger".

Bloomberg berichtete, dass ein Sprecher von Coinbase später klarstellte, dass der Umsatz 2022, nicht der Gewinn, weniger als die Hälfte im Vergleich zu 2021 betragen würde.

Coinbase hatte zuvor in einem Brief an die Investoren erklärt, dass die Börse für das Jahr 2022 einen bereinigten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von etwa 500 Millionen US-Dollar erwarte. 

In dem Interview wurde Armstrong gefragt, ob er glaube, dass der FTX-Zusammenbruch der Krypto-Branche schaden werde. Er räumte ein, es handle sich hier um einen "kleinen schwarzen Fleck", meinte aber, dass sich die Geschehnisse nicht wesentlich von traditionellen Finanzskandalen wie etwa bei Bernie Madoff und Enron unterscheiden würden.

Armstrong sagte auch, er glaube, eine Regulierung sei "keine schlechte Sache" und der Zusammenbruch von FTX sei "ein Weckruf", der zu klareren Vorschriften in den Vereinigten Staaten führen werde.

Auf die Frage, welche Regulierungsbehörde für Kryptobörsen zuständig sein sollte, betonte der Coinbase-CEO, dass verschiedene Kryptowährungen unterschiedliche Anwendungsfälle hätten. Sie würden nicht alle in dieselbe Kategorie fallen, wie er erklärte. Daher müssten verschiedene Kryptowährungen von verschiedenen Behörden reguliert werden.

Dieses Jahr war ein hartes Jahr für Kryptobörsen, auch für Coinbase. Im Mai verlor der Stablecoin TerraUSD (TUSD) seine Kopplung an den US-Dollar, woraufhin auf dem Markt Panik ausbrach. Im Juli meldete der Krypto-Kreditgeber Celsius Insolvenz an, nachdem er teilweise aufgrund der Auswirkungen des Terra-Zusammenbruchs nicht in der Lage war, den geforderten Auszahlungen nachzukommen.

Gerade als sich der Kryptomarkt zu erholen begann, geriet die zweitgrößte zentrale Kryptobörse FTX in eine Liquiditätskrise und konnte daraufhin die vielen Auszahlungen ebenfalls nicht verarbeiten. Daraufhin hat auch diese Börse Insolvenz angemeldet.

Infolge dieser Ereignisse und anderer Faktoren ist die Krypto-Handelsaktivität in diesem Jahr stark zurückgegangen. So meldete Coinbase allein im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um 44 Prozent.