Coinbase expandiert inmitten des "Krypto-Winters" in mehrere europäische Länder. Obwohl das Unternehmen viele Mitarbeiter entlassen und Stellenangebote zurückgenommen hat, gab die Vizepräsidentin von Coinbase Nana Murugesan bekannt, die Plattform wolle sich in Italien, Spanien, Frankreich und den Niederlanden registrieren.

In der Schweiz hat die US-Kryptowährungsbörse bereits die ersten Mitarbeiter eingestellt und hat Lizenzen für den Handel mit Kryptowährungen in Großbritannien, Irland und Deutschland.

In einem Interview am 29. Juni erklärte Murugesan, das Unternehmen wolle nun nach Europa expandieren. Außerdem ist das Unternehmen angesichts des Einbruchs auf dem Kryptowährungsmarkt auch offen für Übernahmen in der Region.

Er glaubt, das ist der ideale Zeitpunkt, um in andere Länder zu expandieren, da viele auf Kryptowährungen spezialisierte Unternehmen mit mangelnder Liquidität und drohenden Insolvenzen zu kämpfen haben. Der Einbruch auf dem Kryptomarkt hat die Marktkapitalisierung um fast 2 Billionen US-Dollar reduziert. Derzeit liegt die Marktkapitalisierung bei etwa 900 Milliarden US-Dollar. Die Liquiditätskrise hat Three Arrows Capital und Celsius Network dabei fast zur Schließung gezwungen. Er erklärte dazu:

"Als wir in Großbritannien und Europa in den Markt eintraten, war das während des letzten großen Bärenmarktes zwischen 2015 und 2016."

Cointelegraph hat Coinbase um einen Kommentar gebeten, aber bis Redaktionsschluss noch keine Antwort erhalten.

Coinbase ist die bekannteste Kryptowährungsbörse in den Vereinigten Staaten und hat mit anderen Anbietern, wie etwa Binance, FTX und Crypto.com, harte Konkurrenz. Als die US-amerikanische Tochtergesellschaft von Binance ankündigte, sie würde keine Gebühren mehr für den Bitcoin-Handel erheben, fielen die Aktien von Coinbase.

Coinbase will mit seinen Konkurrenten Schritt halten, da diese in anderen Regionen der Welt immer beliebter werden. Binance und FTX haben Lizenzen im Nahen Osten erhalten. Außerdem hat sich Binance Lizenzen in Frankreich und Italien gesichert und bemüht sich um Registrierungen in weiteren europäischen Ländern.

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In der Technologiebranche kommt es weltweit zu Entlassungen und auch Coinbase kann sich diesem Trend nicht verschließen. Aufgrund der Krise musste das Unternehmen im Juni weltweit fast 18 Prozent seiner Belegschaft entlassen.