Wie die lokale Nachrichtenplattform 7News berichtet, haben zwei Frauen aus Melbourne, nämlich Manivel Thevamanogari und ihre Schwester Gangadory Thevamanogari, eine Einzahlung in Höhe von 10,5 Millionen AUD von der Singapurer Kryptobörse Crypto.com erhalten. Dazu kam es aufgrund eines Fehlers, denn ursprünglich sollten den beiden lediglich 100 AUD zurückerstattet werden. Anstelle der geplanten Erstattung hat ein Mitarbeiter mutmaßlich eine Kontonummer in das Feld für den Betrag eingegeben. 

Der Vorfall ereignete sich bereits im Mai 2021, wurde aber erst bei einer jährlichen Prüfung im Dezember 2021 entdeckt. Nach einer Klage entschied der Oberste Gerichtshof von Victoria kürzlich, dass die Gelder an das Unternehmen zurückgegeben werden müssen. Es stellte sich jedoch heraus, dass Manivel bereits 1,35 Millionen AUD für ein Luxushaus mit fünf Schlafzimmern in Craigieburn ausgegeben hat. Es wurde angeordnet, dass sie die Immobilie verkaufen und das restliche Geld zurückgeben müsse, da sie sonst wegen Missachtung des Gerichts angeklagt werden könnte. Der Fall wird im Oktober erneut vor Gericht verhandelt.

Justin Lawrence von Henderson and Ball Lawyers kommentierte diesen Fall:

"Zweifellos würden Sie wissen, dass das Geld nicht Ihnen gehört, wenn Sie es auf Ihrem Konto sehen. Es ist eigentlich Ihre Pflicht, den Absender anzurufen und zu sagen, dass das nicht auf Ihr Konto gehört."

Im Gegensatz zu Kryptotransaktionen, die endgültig und irreversibel sind, können zentralisierte Finanzinstitute fehlerhafte Transaktionen rückgängig machen. Da es allerdings so lange dauerte, um den Fehler zu entdecken, und aufgrund der Tatsache, dass das Geld von Crypto.com erst nach dem Eingang vom ursprünglichen Konto überwiesen wurde, wäre eine einfache Rückabwicklung der Transaktion in diesem Fall jedoch unmöglich gewesen.