Laut Meldungen von Nutzern vom 10. Januar, die auf den sozialen Netzwerken kursieren, hat die Kryptobörse Crypto.com vor, Tether (USDT) für kanadische Nutzer ab dem 31. Januar zu denotieren. Die Börse hat ihren Kunden mitgeteilt, wenn sie ihre USDT bis zur vorgegebenen Frist nicht abheben oder umwandeln, werden die Tether automatisch in USD Coin (USDC) umgewandelt. Es hieß:

"Es könnten Gebühren anfallen, wenn Einzahlungen in USDT aus externen Wallets nach dieser Aussetzungsperiode getätigt werden. In einigen Fällen könnte das Geld nicht zurückgegeben werden."

Im August hat Crypto.com bekannt gegeben, dass die Wertpapieraufsicht in Ontario die Vorregistrierung des Unternehmens akzeptiert habe, um in Kanada tätig werden zu können. Im Rahmen der regulatorischen Voraussetzungen, dürfen Krypto-Börsen, die in der kanadischen Provinz Ontario tätig sind, keine digitalen Vermögenswerte notieren, die von der Wertpapieraufsicht verboten wurden. USDT fällt eben genau in diese Kategorie. Auch Coinsquare, eine Krypto-Börse, die von der Branchenregulierungsorganisation in Kanada IIROC reguliert wird, hat USDT nicht notiert

Die Wertpapieraufsicht von Ontario hat ihre Entscheidung, Tether zu verbieten, nie erklärt. In einem Dokument vom 17. Februar 2021 hieß es allerdings, "die einzigen US-Dollar, die Tether als mutmaßliche Reserve für die etwa 442 Millionen Tether im Umlauf hält, sind die etwa 61 Millionen US-Dollar, die bei der Bank von Montreal eingezahlt wurden". Experten haben immer wieder die Echtheit der Reserven von Tether und die Prüfungen infrage gestellt.

Derzeit müssen sich alle Krypto-Börsen bei der IIROC registrieren, wenn sie in Kanada tätig sein wollen. Börsen wie Binance, Bybit und Huobi hatten mit der Wertpapieraufsicht in Ontario bereits in der Vergangenheit Probleme wegen ihres regulatorischen Status. In Reaktion auf diese Entwicklung hat ein Sprecher von Tether dazu kommentiert: 

"Die kanadische Wertpapieraufsicht und ihre Mitglieder haben im Jahr 2021 Leitlinien herausgegeben, in denen die Voraussetzungen für regulierte Börsen im Hinblick auf die Unterstützung von Stablecoins dargelegt werden. Damals bezog sich das insbesondere auf USDT. Dieses Thema ist nun wieder aufgekommen, da Crypto.com sich an die regulatorischen Voraussetzungen in Kanada halten muss."

Der Sprecher hat außerdem erklärt, dass Kanada zwar kein "Kernmarkt für Tether" sei, aber das Unternehmen dennoch sicherstellen will, dass seine Produkte grenzüberschreitend verwendet werden können. 

"Trotz alldem können wir sehen, dass Kanada im Hinblick auf Krypto-Regulierungen aggressiver vorgeht, als die meisten anderen Länder. Wir glauben, dass eine gerechtere, offenere und freundlichere Herangehensweise zur finanziellen Inklusion gut wäre."