Am Montag hat ein starker Ausverkauf auf dem Kryptomarkt erhebliche Auswirkungen auf Projekte und Unternehmen gehabt. Auf dem beliebten DeFi-Protokoll Aave (AAVE) sind die Auslastungsraten bei fast allen Stablecoin-Krediten gefallen. Die Verschuldung von Binance USD (BUSD) liegt jetzt bei nur noch bei 30 Prozent, während es im Mai noch 80 Prozent waren. 

Die Auslastungsrate ist das Verhältnis von geliehenen zu eingezahlten Mitteln. Da Kreditnehmer vor der Aufnahme eines Kredits auf Aave eine Sicherheit in Form von digitalen Vermögenswerten hinterlegen müssen, werden sich die Nutzer angesichts des Ausverkaufs vom Montag wahrscheinlich massenhaft zurückziehen, um eine Liquidation zu vermeiden. Daten von DeFi Llama zeigen, dass der eingeschlossene Gesamtwert (TVL) von Aave von 33,51 Milliarden US-Dollar im letzten Oktober auf 8,11 Milliarden US-Dollar gesunken ist.

Laut CryptoRank Platform ist der TVL aller DeFi-Protokolle seit Ende April um 55 Prozent gesunken. Das ist zum Teil auf die Kapitalflucht und den Wertverfall bei digitalen Vermögenswerten zurückzuführen. Derzeit sind noch 115,7 Milliarden US-Dollar vorhanden, von denen 72 Milliarden US-Dollar auf der Ethereum-Blockchain (ETH) liegen. Im Vergleich zum November 2021, als ein Spitzenwert von 303,9 Milliarden US-Dollar erreicht wurde, ist das immer noch nur ein Bruchteil. 

Am Wochenende gab die Kryptowährungsbörse Crypto.com bekannt, dass sie 260 bzw. 5 Prozent ihrer Mitarbeiter entlassen wolle. Als Grund dafür gab sie die schwierigen Marktbedingungen an. Letzten Monat hat das Unternehmen angekündigt, die Prämien für seine beliebte Krypto-Debitkarte deutlich kürzen zu wollen. Die jährliche Cashback-Rendite pro Jahr soll von 2 Prozent bis 8 Prozent auf nur noch 0 Prozent bis 2 Prozent für Karteninhaber mit Guthaben. das nicht gestaked wurde, gesenkt werden. 

In einer emotionalen Nachricht gab BlockFi außerdem bekannt, das Unternehmen würde 20 Prozent seiner Mitarbeiter entlassen. Das Unternehmen erklärte, das sei nötig, um seine langfristigen Rentabilitätsziele zu erreichen. Auch die Kryptowährungsbörse Coinbase hat beschlossen, keine Leute mehr einzustellen und hat Hunderten neu eingestellten Leuten die Zusage wieder entzogen. Der CEO der Börse Brian Armstrong erklärte dazu, das "Geld ist sicher", nachdem Befürchtungen um den Insolvenzschutz der Börse laut wurden. Auch andere große Kryptounternehmen entlassen aufgrund des Bärenmarktes um die 10 Prozent ihrer Belegschaft.