Das Blockchain-Analyseunternehmen Chainalysis hat den Fall von Mt. Gox mit dem von FTX verglichen, um festzustellen, wie sich die Insolvenz von FTX auf das Ökosystem auswirken wird.

Es kam zu dem Schluss, dass FTX ein vergleichsweise kleinerer Teil der Krypto-Branche war als Mt. Gox zu der Zeit und dass die Industrie stärker denn je zurückkommen sollte.

In einem Twitter-Thread vom 23. November hat der Forschungsleiter von Chainalysis Eric Jardine zunächst den Marktanteil der beiden Unternehmen untersucht und festgestellt, dass Mt. Gox im Jahr vor seinem Zusammenbruch im Jahr 2014 durchschnittlich 46 Prozent aller Börsenzuflüsse verzeichnete. Im Vergleich dazu hat FTX durchschnittlich 13 Prozent davon erhalten, als die Börse von 2019 bis 2022 aktiv war.

Jardine erklärte, dass im Jahr 2014, als Mt. Gox zusammenbrach, zentralisierte Börsen (CEXs) die einzigen Akteure waren. Ende 2022 ging die Hälfte aller Börsenzuflüsse an dezentrale Börsen (DEXs) wie Uniswap und Curve.

Devisenzuflüsse bei CEXs im Vergleich zu DEXs zwischen 2013 und 2022. Quelle: Chainalysis

Jardine erwähnte jedoch, dass FTX allmählich Marktanteile gewonnen hat, während der Marktanteil von Mt. Gox stetig gesunken ist. Hier müsse man die Geschäftsentwicklung betrachten:

"Mt. Gox wurde zu einer Börse unter vielen in einer Zeit, in der diese Kategorie wuchs. Dabei wurde der Anteil am Kuchen immer kleiner. FTX hingegen nahm einen größeren Teil des schrumpfenden Kuchens ein und verdrängte andere Börsen, obwohl das reine Handelsvolumen zurückging."

Trotzdem erklärte Jardine abschließend dazu, dass Mt. Gox ein "wichtiges Glied für die CEX-Kategorie war, als CEXs dominiert haben". Damit spielte die Börse im Krypto-Ökosystem zu der Zeit eine größere Rolle, als FTX zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs.

Jardine betrachtete auch die Erholung der Krypto-Branche nach dem Zusammenbruch von Mt. Gox und stellte fest, dass das On-Chain-Transaktionsvolumen zwar etwa ein Jahr lang stagnierte, die Aktivität aber bald wieder anstieg.

Im Februar 2014 setzte Mt. Gox den Handel aus, nahm ihre Webseite offline und beantragte Insolvenzschutz, nachdem 850.000 Bitcoin (BTC) bei einem Hackerangriff verloren gegangen sind.

Kunden, die ihr Geld auf der Börse hatten, haben das Geld immer noch nicht zurückerhalten. Aber der Treuhänder von Mt. Gox gab am 6. Oktober bekannt, die Gläubiger hätten nun bis zum 10. Januar 2023 Zeit, um eine Rückzahlungsmethode für die übrigen 150.000 BTC zu wählen.

Monatliche Dienstleistungszuflüsse für Krypto vor und nach dem Zusammenbruch von Mt. Gox. Quelle: Chainalysis

Jardine glaubt, dass zwar andere Faktoren auch noch eine Rolle spielen, wie etwa Sam Bankman-Frieds große öffentliche Präsenz, jedoch sollte dieser "Vergleich die Branche optimistisch stimmen", denn wenn man die Fundamentaldaten des Marktes betrachtet, "gibt es keinen Grund zu der Annahme, dass die Branche nicht stärker denn je aus dieser Situation hervorgehen kann".