Die Gasgebühren bei Ethereum (ETH) sind auf ein noch nie dagewesen ist Niveau gestiegen und Nutzer meldeten gescheiterte Transaktionen aufgrund von Blockchain-Rückstaus. Grund dafür war unter anderem die kürzliche größte NFT-Prägung bisher.

Yuga Labs ist das Projekt hinter der bekannten NFT-Sammlung Bored Ape Yacht Club und hat den Verkauf der Otherdeed-NFTs gestartet. Diese NFTs repräsentieren digitale Grundstücke in seinem neuen Projekt namens Otherside Metaverse. Jedes Grundstück wurde für 305 ApeCoin (APE) oder derzeit fast 5.800 US-Dollar verkauft. Damit verdiente Yuga Labs 319 Millionen US-Dollar, da 55.000 NFTs fast sofort ausverkauft waren.

Da die Otherdeed-NFTs nur in APE geprägt werden können, muss man ETH für die Gasgebühren verwenden. Die von Yuga Labs festgelegten Prägemechanismen sahen einen schrittweisen Verkauf von NFTs vor. Dabei wurde ein vorübergehender Anstieg der Gasgebühren bereits eingerechnet. Dieser sollte dann die Zahl der Nutzer, die NFTs prägen, etwas herunterregulieren.

Dieses Muster von "prägen" → "Bump Limit" → "prägen" → "Bump Limit" wird sich fortsetzen, bis das NFT-Angebot erschöpft ist. Mit diesem Vorgehen soll ein apokalyptischer Gaskrieg verhindert und gleichzeitig eine möglichst breite Verteilung ermöglicht werden."
Ethereum-Gas-Tracker. Quelle: Etherscan

Mit dem obigen Screenshot hat der Redditor u/jeux99 seine Erfahrungen mit den hohen Gasgebühren zu dieser Zeit verdeutlicht und fragte dazu:

"Warum liegen die Gasgebühren im Moment bei 450 US-Dollar? Ich habe schon hohe Gasgebühren gesehen, aber so etwas noch nie!"

Ein weiterer Redditor namens u/johnfintech erklärte, dass Daten von Etherscan zeigen würden, dass viele Nutzer zwischen 2,6 ETH (6.500 US-Dollar) und 5 ETH (14.000 US-Dollar) an Gasgebühren bezahlt haben.

Nutzer mit den höchsten Gasgebühren. Quelle: nansen

Yuga Labs meldete Probleme im Zusammenhang mit der Verwendung von Ether beim NFT-Start und erklärte dazu:

"Es tut uns leid, dass wir Ethereum für eine Weile stark belastet haben. ApeCoin wird wohl auf jeden Fall auf eine eigene Chain migrieren müssen, um ordentlich skalieren zu können."

Denjenigen, die aufgrund von fehlgeschlagenen Transaktionen umsonst ETH ausgegeben haben, hat Yuga Labs versprochen, die Gasgebühr zurückzuerstatten.

In diesem Zusammenhang: Vitalik Buterin schlägt Calldata-Limit pro Block vor: Niedrigere ETH-Gasgebühren

Schon länger sind die berüchtigten Gasgebühren bei Ethereum für die Community ein Sorgenkind. Der Grund für diesen starken Anstieg sind die vielen Ökosysteme, die auf der Blockchain gehostet werden. Darunter fallen eben auch NFTs.

Im November 2021 schlug der Ethereum-Mitbegründer Vitalik Buterin ein neues blockweites Limit für die Transaktionsdaten insgesamt vor, um die Gesamtkosten für Transaktionen im ETH-Netzwerk zu senken.

Die Community hat den Vorschlag begrüßt, dennoch dauerte es über vier Monate, bis EIP-4488 auf dem Ethereum-Sidechain-Testnet auf Geth implementiert wurde. Community-Mitglied Qi Zhou bestätigte am 27. April, dass das Testnetz innerhalb eines Monats realisiert werden sollte.