Mairead McGuinness, Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion bei der Europäischen Kommission, ruft globale Regulierungsbehörden zur Zusammenarbeit auf, um potenzielle Risiken auf dem Kryptomarkt anzugehen.

In einem Beitrag auf der politischen Medienplattform The Hill am Sonntag sagte McGuinness, die Europäische Union und die Vereinigten Staaten könnten eine globale Führungsrolle in Sachen Regulierung für Kryptowährungen einnehmen. In dieser Regulierung sollten die Vorteile der innovativen Technologie berücksichtigt und gleichzeitig die "beträchtlichen Risiken" angegangen werden. Die EU-Kommissarin sprach dabei über die Volatilität bestimmter Vermögenswerte, Risiken im Zusammenhang mit Insiderhandel, die mögliche Nutzung von Kryptowährungen durch Russland zur Umgehung von Sanktionen, sowie Umweltbedenken.

"Damit die Regeln für Kryptowährungen ihre volle Wirkung entfalten können, muss die Regulierung global koordiniert und gemeinsame internationale Grundsätze geschaffen werden", so McGuinness. Sie fügte noch hinzu: 

"Ein globales Abkommen in Bezug auf Kryptowährungen sollte zunächst festlegen, dass kein Produkt unreguliert bleibt. Zweitens sollten die Aufsichtsbehörden weltweit Informationen sammeln und austauschen. Drittens muss jegliches Abkommen dem Schutz der Kleinanleger dienen. Viertens sollte das Krypto-Ökosystem auch ökologische Aspekte vollständig berücksichtigen."

Der EU-Kommissarin zufolge haben die europäischen Regulierungsbehörden mit dem Vorschlag für die Märkte für Krypto-Assets (MiCA), der im Wesentlichen alle Regeln für Krypto-Dienstleister innerhalb der Europäischen Union vereinheitlicht, bereits einen umfassenden Rahmen für Krypto geschaffen. Sie sagte auch, die Executive Order von US-Präsident Joe Biden vom März "ebnet den Weg für die Regulierung von Krypto-Vermögenswerten in den USA", da diese einen Rahmen für Regierungsbehörden festlegt, wie sie mit kryptobezogenen Richtlinien und Maßnahmen zur Durchsetzung umgehen sollen.

"Wir dürfen keine Zeit dabei verlieren, diesen Wandel zum Nutzen der Anleger, der Unternehmen und der Gesellschaft im Allgemeinen herbeizuführen", so McGuinness.

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Neben ihrer Arbeit an MiCA hat die Europäische Kommission Finanzdienstleistungsexperten dazu aufgerufen, sich zur möglichen Einführung eines digitalen Euro zu äußern. Die Europäische Zentralbank hat am 29. April bereits mit der Arbeit an einem Prototypen einer Kundenschnittstelle zum digitalen Euro begonnen. McGuinness sagte, die EU-Kommission "sei bereit", gesetzliche Vorschriften für eine digitale Zentralbankwährung zu erlassen.