Die Europäische Zentralbank (EZB) hat angekündigt, sie werde mit fünf Unternehmen zusammenarbeiten, um eine Protoyp-App für den digitalen Euro zu entwickeln.

In einer Ankündigung am Freitag erklärte die EZB, sie habe das "Big Four"-Technologieunternehmen Amazon, die Fintech-Firma Nexi, die spanische Digitalbank CaixaBank, die französische Zahlungsplattform Worldline und die European Payments Initiative (EPI) ausgewählt, um einen Prototypen zu entwickeln, der auf bestimmte Anwendungsfälle des digitalen Euro zugeschnitten ist. Nach Angaben der Zentralbank werden die Unternehmen Front-End-Prototypen erstellen, die in späteren Phasen des digitalen Währungsprojekts nicht mehr verwendet werden.

Quelle: EZB

Die EZB wählte die fünf Unternehmen aufgrund von "spezifischen Fähigkeiten" aus 50 Front-End-Entwicklern aus, die auf die Ausschreibung der Zentralbank vom April geantwortet hatten. Die EZB plant, das Projekt im ersten Quartal 2023 im Rahmen einer zweijährigen Untersuchungsphase für den digitalen Euro abzuschließen. Die Frist endet voraussichtlich im Oktober 2023.

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Da das Interesse an digitalen Zentralbankwährungen weltweit wächst, hat die EZB die potenziellen Auswirkungen eines digitalen Euro auf Europa untersucht, sich aber nicht dazu geäußert, ob oder wann die Bank eine CBDC einführen könnte. Die Zentralbank hat im September 2021 eine Reihe von Fokusgruppen zu digitalen Zahlungsmethoden in Auftrag. Hier kam heraus, dass die Verwendung digitaler Währungen in Online- und physischen Geschäften eine wichtige Funktion bei einem digitalen Euro sein könnte. Aus einer öffentlichen Konsultation zuvor ging hervor, dass der Schutz der Privatsphäre von Bürgern und von Fachleuten als "wichtigste Funktion eines digitalen Euro" betrachtet wird.