Laut der europäischen Aufsichtsbehörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AML/CFT) MONEYVAL sei die Überwachung des Krypto-Sektors und von "Gatekeeper"-Experten wie Anwälten und Wirtschaftsprüfern eine Priorität im Hinblick auf die Bekämpfung von Geldwäsche in den europäischen Ländern.

In einer Mitteilung, die sich auf die Ergebnisse des Jahresberichts der Behörde stützt, rief MONEYVAL die europäischen Mitgliedsländer dazu auf, die Einhaltung internationaler Standards zu prüfen und strengere Regulierungsmaßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche mittels Kryptowährungen zu ergreifen.

Elżbieta Frankow-Jaśkiewicz, die Leiterin von MONEVYAL, nannte die Pandora-Papiere als Beispiel dafür, dass Experten, die als sogenannter "Gatekeeper" dienen, den Reichen und Korrupten dabei helfen können, ihr Geld zu waschen. Sie behauptete auch, dass die Nutzung von Kryptowährungen für Geldwäsche zunimmt:

"Im Zusammenhang mit dem aufstrebenden Sektor für virtuelle Vermögenswerte, der wachsenden Nutzung von Kryptowährungen weltweit und anderen Komponenten dieses schnell wachsenden Ökosystems namens "dezentralisierte Finanzierung" (DeFi) gibt es immer häufiger Fälle von Geldwäsche.

MONEYVAL ist eine Aufsichtsbehörde des Europarats, die in 47 europäischen Regionen aktiv ist und sich mit der Bekämpfung von Geldwäsche beschäftigt. Die Behörde hat die Aufgabe, Änderungen, die Einfluss auf nationale Gesetzesreformen haben, zu prüfen und zu empfehlen.

Im Bericht hieß es abschließend, die Einhaltung der Standards der Financial Action Task Force in den von ihr beaufsichtigten Ländern liege im Durchschnitt auf einem Niveau, das nicht "zufriedenstellend" sei. 18 der 22 Länder, die von MONEYVAL bewertet wurden, hielten die AML-Standards unzureichend ein.

Die europäische Aufsichtsbehörde will außerdem im Laufe dieses Jahres eine weitere Studie zur Untersuchung von Geldwäschetrends im Zusammenhang mit virtuellen Vermögenswerten durchführen.

Regulierungsbehörden zeigen sich weiterhin hinsichtlich der Verwendung von Kryptowährungen für Geldwäsche und andere illegale Aktivitäten besorgt. Aktuelle Daten von Chainalysis deuten allerdings darauf hin, dass weniger als ein Prozent des gesamten im Umlauf befindlichen Angebotes an Kryptowährungen im Jahr 2021 für illegale Aktivitäten verwendet wurden.