Erleben Sie das erste Mal einen Bärenmarkt? Es ist auch der erste Bitcoin (BTC)-Bärenmarkt für Michael Saylor, einen der größten Bitcoin-Bullen der Welt. 

Der geschäftsführende Vorsitzende der Firma MicroStrategy, die zu den größten institutionellen Bitcoin-Besitzern zählt, hat auf der Pacific Bitcoin Conference in Los Angeles mit Cointelegraph gesprochen. Saylor sagte gegenüber Cointelegraph, man im Hinblick auf Bitcoin müsse man die "langfristige Perspektive sehen".

"Wenn man Bitcoin kauft und einen Zeitraum von weniger als vier Jahren anpeilt, spekuliert man lediglich damit. Sobald man einen Zeitraum von mehr als vier Jahren anpeilt, ist es naheliegend, den Durchschnittskosteneffekt zu nutzen."

Mit dem Durchschnittskosteneffekt kann man die Volatilität einer Anlage reduzieren. Saylor erklärte dazu: "Man kauft den Vermögenswert, den man ein Jahrzehnt oder länger halten möchte und das ist die langfristige Wertaufbewahrung."

Mit 130.000 BTC besitzt MicroStrategy 0,62 Prozent des Gesamtangebots an Bitcoin. Insgesamt können nur 21 Millionen Bitcoin gemint werden. Der Einstiegspreis von MicroStrategy liegt bei etwa 30.639 US-Dollar pro BTC. Das bedeutet, dass der Technologiekonzern mit seiner Investition deutlich im Minus liegt.

Saylor (rechts) mit Cointelegraph-Reporter Joe Hall.

Saylor lässt der Verlust von Milliarden von Dollar jedoch kalt. Dazu erklärte er: "Hängen Sie sich nicht darauf auf, indem Sie jeden Tag, jede Woche die Kurse verfolgen."

Michael Saylor auf der Bühne der Pacific Bitcoin mit Swan-CEO Cory Klippsten (rechts). Quelle: YouTube

Der Milliardär vergleicht die Bewertung von Bitcoin mit der Bewertung eines Hauses. Er scherzte: "Stellen Sie sich vor, sie würden ein Haus kaufen und dann jedes Mal, wenn sie sich auf einer Party betrinken, um 23 Uhr oder Mitternacht zu Leuten hingehen und sagen: 'Wie viel Geld bieten Sie mir für mein Haus? Ich möchte Ihnen jetzt sofort mein ganzes Haus verkaufen.' Jemand könnte sagen: 'Naja, ich bin nicht wirklich in der Stimmung, ein Haus zu kaufen. Ich gebe Ihnen die Hälfte Ihres Kaufpreises'. Dann gehen Sie enttäuscht nach Hause und sagen 'Ich habe mein ganzes Geld verloren'."

 

Er rät, diese Angst zu vermeiden. Wenn man das Geld in den nächsten zwölf Monaten wirklich braucht, ist es kein investierbares Kapital, sondern Saylor zufolge "Betriebskapital".

"Ein logisches Modell wäre folgendes: Wenn man in Argentinien lebt, hält man ein oder zwei Monate lang Pesos und ein oder zwei Jahre lang Dollar. Bitcoin hält man für ein oder zwei Jahrzehnte. Und wenn man diese Frequenzen und Zeiträume betrachtet, ergibt das alles einen Sinn."

Abschließend erklärte Saylor nochmals, dass man seine Bitcoin selbst verwahren sollte. Auch der Binance-Chef Changpeng Zhao hat dazu bereits geraten. Angesichts der Tatsache, dass eine weitere Kryptobörse seinen Kunden ihr Geld nicht zurückgibt, ist die eigene Verwahrung von Bitcoin die einzige Möglichkeit, um diese sicher aufzubewahren.