Am 1. Dezember wurde ein Interview zwischen dem ehemaligen FTX-CEO Sam Bankman-Fried (SBF) und George Stephanopoulos auf Good Morning America ausgestrahlt.

In dem Interview betonte SBF, FTX sei kein "Schneeballsystem", sondern "ein echtes Unternehmen" gewesen. Der ehemalige CEO erklärte auch, er habe keine Kenntnis davon gehabt, dass die Einlagen von FTX-Kunden zur Bezahlung der Gläubiger von Alameda Research verwendet wurden, wie die CEO von Alameda Caroline Ellison behauptet hatte. Er habe nichts von einer "missbräuchlichen Verwendung von Kundengeldern" gewusst.

Bankman-Fried räumte auch ein, er habe keine Zeit und Mühe in das Risikomanagement von FTX investiert. Er sagte dazu noch: 

"Da ist vielleicht sogar etwas zutiefst falsch, ich habe es nämlich gar nicht erst versucht. Ich habe zum Beispiel keine Zeit oder Mühe darauf verwendet, das Risiko bei FTX zu managen, und das war offensichtlich ein Fehler."

"Wenn ich bei FTX eine Stunde am Tag über Risikomanagement nachgedacht hätte, wäre das wohl nicht passiert. Und ich fühle mich schlecht deswegen", wie er hinzufügte. 

Nach dem Zusammenbruch von FTX hat der ehemalige CEO mutmaßlich sein ganzes Vermögen verloren. Er behauptete, er habe nur noch 100.000 US-Dollar auf seinem Konto und nur noch eine Geldautomatenkarte. Sein Vermögen wurde zuvor auf 20 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Bankman-Fried erklärte, in Zukunft wolle er sich auf die Bearbeitung von behördlichen und rechtlichen Verfahren konzentrieren und versuche, sich "darauf zu konzentrieren, was ich in Zukunft tun kann, um zu helfen".

Einige Stunden nach der Ausstrahlung des Interviews nahm der ehemalige CEO auf seinem Twitter-Account Stellung zu Aussagen in einem vorherigen Interview, das am 30. November auf dem DealBook Summit der New York Times stattfand.

In dem Tweet betonte der CEO, er sei sich zur Zeit des Insolvenzantrags ziemlich sicher gewesen, "dass FTX US zahlungsfähig ist und alle US-Kunden entschädigt werden können". Er sagte noch, "meines Wissens ist das auch heute noch der Fall" und fügte hinzu, "ich bin mir nicht sicher, warum die Auszahlungen in den USA ausgesetzt wurden".

 

Am 16. November sagte Sam Bankman-Fried, er bereue es, Insolvenz angemeldet zu haben und bezeichnete das als seinen "größten Fehler". 

Laut Screenshots der Twitter-Konversation zwischen der Vox-Reporterin Kelsey Piper und Sam Bankman-Fried sagte der ehemalige FTX-CEO, er habe zwar viele Fehler gemacht, aber der größte Fehler sei es jedoch gewesen, auf das zu hören, was man ihm gesagt habe, nämlich Insolvenz anzumelden.