Das Marketing der Kryptobranche hat in den letzten Wochen und Monaten viele Probleme gehabt. Von betrügerischen Projekten, die von den Aufsichtsbehörden zur Rechenschaft gezogen wurden, bis hin zum Rückzug von mehreren großen Werbedeals mit namhaften Sportvereinen. Dabei ist der Handelsplattform Crypto.com vor ziemlich genau einem Jahr noch ein regelrechter Coup mit einem Werbespot gelungen, in dem der prominente Schauspieler Matt Damon für die Kryptobörse wirbt.

Seit der Veröffentlichung im Oktober 2021 wurde der Spot unter dem Motto „Wer wagt, gewinnt“ jedoch auch vielerorts kritisiert und belächelt. So wurde der Werbespot unter anderem in einer Folge der Erfolgsserie South Park aufs Korn genommen und auch Late-Night-Moderatoren wie Stephen Colbert haben es sich nicht nehmen lassen, nach den Kurseinbrüchen auf dem Kryptomarkt spöttisch auf den von Damon beschworen „Mut“ der Krypto-Anleger zurückzublicken.

Szene aus dem Werbespot von Crypto.com mit Matt Damon. Quelle: YouTube.

Zum Zeitpunkt als Damon für die Handelsplattform geworben hat, war die Marktlage allerdings noch genau umgekehrt, denn damals stand Bitcoin (BTC) bei mehr als 60.000 US-Dollar, während Ethereum (ETH) einen Kurs von über 4.000 US-Dollar aufbieten konnte und die Gesamt-Marktkapitalisierung knapp 2,6 Bio. US-Dollar stark war. Obwohl vereinzelte Krypto-Projekte seitdem Gewinne liefern konnten, mussten BTC und ETH massive Einbußen von über 60 % seit Ende 2021 hinnehmen, wodurch bei Redaktionsschluss nur noch knapp 20.000 US-Dollar bzw. 1.500 US-Dollar für die beiden marktführenden Kryptowährungen zu Buche stehen.

Wie viel Matt Damon für seinen Werbeauftritt als Gage bekommen hat, ist unbekannt, immerhin wurde offengelegt, dass eine Spende in Höhe von 1 Mio. US-Dollar in seinem Namen an Water.org ausgestellt wurde. Der bekannte Schauspieler ist dabei längst nicht der einzige Promi, der in den letzten Monaten für Krypto-Projekte geworben hat. So hat die Schauspielerin Reese Witherspoon zum Beispiel mit ihrer Firma für eine NFT-Kollektion geworben. Reality-Sternchen Kim Kardashian hatte wiederum Werbung für das Krypto-Projekt EthereumMax gemacht, das sich später jedoch als betrügerisch herausstellte und für diese eine Strafe in Millionenhöhe zur Folge hatte.

In der Hochphase des Kryptomarkts hat Crypto.com bis zuletzt auch größere Sponsoringdeals abgeschlossen, die inzwischen jedoch in ihrem Umfang teilweise wieder zurückgefahren oder sogar ganz aufgekündigt wurden. Wie Cointelegraph berichtet hatte, hat die Handelsplattform im September entsprechend einen milliardenschweren Deal mit der UEFA Champions League rückgängig gemacht.