Innerhalb von nur einer Woche ist die ehemals so einflussreiche Kryptobörse FTX vom regulären Geschäftsbetrieb in einen Liquiditätsengpass geraten, der erst einen inzwischen geplatzten Übernahmedeal durch den Marktführer Binance zur Folge hatte und nun in letzter Konsequenz zum offiziellen Insolvenzantrag beim Bezirksgericht von Delaware geführt hat.

Wie aus einem Tweet vom heutigen 11. November hervorgeht, haben knapp 130 Unternehmen der FTX Group, darunter FTX Trading, FTX US und Alameda Research die entsprechenden Schritte zur Anmeldung von Insolvenz in den USA eingeleitet. Im Zuge dessen ist der bisherige FTX-Geschäftsführer Sam Bankman-Fried von seinem Posten zurückgetreten und wird durch John Ray ersetzt.

„Die unmittelbare Beantragung einer Chapter 11 Insolvenz ist notwendig, um der FTX Group die Gelegenheit zu geben, ihre Situation in Ruhe ausloten und einen Plan zur maximalen Wiederherstellung der Gelder der Stakeholder aufstellen zu können“, wie Ray in der Bekanntmachung erklärt. Dem fügt der neue CEO an: „Die FTX Group verfügt über Vermögen, das nur effektiv eingesetzt werden kann, wenn ein organisierter, koordinierter Prozess möglich ist.“

In einem zugehörigen Tweet wiederholt der nun ehemalige FTX-Chef Bankman-Fried seine Entschuldigung vom Vortag:

„Hoffentlich finden wir einen Weg zur Rettung. Hoffentlich kann dadurch Transparenz, Vertrauenswürdigkeit und Kontrolle geschaffen werden. Letztendlich hoffe ich, dass daraus ein Mehrwert für die Nutzer entsteht.“

Laut Insolvenzantrag sind die angehörigen FTX-Firmen LedgerX, FTX Digital Markets, FTX Australia und FTX Express Pay nicht Teil des eingeleiteten Insolvenzverfahrens. Konkrete Details zu einem etwaigen Rettungsplan gehen aus dem Antrag ebenfalls nicht hervor. Während viele Nutzer versuchen, ihre Vermögen doch noch irgendwie von der Plattform abzuziehen, sind Auszahlungen gemäß der offiziellen Webseite der FTX noch immer gestoppt.