Die FTX-Saga geht munter weiter, denn es gelangen immer neue Erkenntnisse über das Fehlverhalten der einflussreichen Kryptobörse ans Tageslicht. So erhärten sich aktuell die Vorwürfe um eine etwaige Kollusion zwischen der Handelsplattform und ihrer Schwester Alameda Research.

Weil die FTX – wie viele andere Kryptobörsen auch – wohl Probleme dabei hatte, Banken als Geschäftspartner zu finden, die gewillt waren, Transaktionen in Landeswährungen für die Börse abzuwickeln, hat diese das Problem gelöst, indem derartige Kapitalströme über die Bankkonten der Schwesterfirma Alameda Research umgeleitet wurden.

Der ehemalige FTX-Chef Sam Bankman-Fried hat gegenüber Vox bestätigt, dass Kundengelder über die Bankverbindungen von Alameda transferiert wurden. Einige Kunden sollen sogar direkt aufgefordert worden sein, ihre Gelder über die FTX-Schwester zu senden, denn diese verfügte über eine Partnerschaft mit der Fintech-Bank Silvergate Capital.

Die Verstrickungen zwischen Alameda und der FTX sind besonders im Hinblick auf Kundengelder von großem Interesse, denn obwohl Bankman-Fried darauf beharrt, dass seine Kryptobörse nie mit den Geldern der Nutzer gezockt hat, räumt er ein, dass diese zumindest an Alameda verliehen wurden. Nach den Angaben von SBF soll seine Handelsplattform davon ausgegangen sein, dass der verwandte Hedgefonds ausreichend Kapital hatte, um die Gelder zu sichern, jedoch lagen diese Kreditsicherheiten größtenteils nur in Form der firmeneigenen FTX Kryptowährung FTT vor. Dass diese im Zweifel wertlos sind, hätte Bankman-Fried bekannt sein müssen.

Auch sonst verstrickt sich der ehemalige CEO in Widersprüche, was die Nutzung von Kundengeldern angeht. Während dieser zunächst behauptet hatte, dass FTX und Alameda vollständig unabhängig waren und dass die Gelder der Nutzer sicher sind, löschte SBF den entsprechenden Tweet kurze Zeit später.