Am 9. November, weniger als 48 Stunden nachdem Binance-CEO Changpeng "CZ" Zhao bekannt gab, die Kryptobörse FTX retten zu wollen, erklärte Binance, dass der Deal geplatzt sei.

In einer Reihe von Tweets bestätigte Binance, die Börse werde "die potenzielle Übernahme nicht weiterverfolgen". Als Begründung gab die Börse "Berichte über falsch gehandhabte Kundengelder und mutmaßliche Ermittlungen von US-Behörden" an.

Diese Ermittlungen könnten sich auf einen Bericht vom 9. November von Bloomberg beziehen, in dem es hieß, dass die US-Wertpapieraufsicht SEC und die Regulierungsbehörde CFTC untersuchen würden, ob FTX Gelder falsch gehandhabt hat und wie die Beziehung zu FTX US und Alameda Research ist.

In der Begründung hieß es von Binance, das Unternehmen wollte die angeschlagene Kryptobörse zunächst unterstützen, indem es den Kunden Liquidität bietet. Doch Probleme seien zu groß, um diese zu kontrollieren oder um helfen zu können.

Binance erklärte weiter, die privaten Nutzer seien bei Zusammenbrüchen von großen Akteuren der Branche die Leidtragenden. Doch das Ökosystem werde dadurch "widerstandsfähiger" und die Börse glaube, dass Akteure, "die Nutzergelder missbrauchen, vom freien Markt ausgemerzt werden".

Kurz nach dieser Bekanntgabe von Binance ging die FTX-Webseite offline und war etwa 2 Stunden später wieder erreichbar. Nun war dort ein Banner zu sehen, auf dem davor gewarnt wurde, dass die Börse keine Auszahlungen verarbeiten könne. Zudem rät die Börse dringend davon ab, Geld einzuzahlen.

Der FTX-CEO Sam Bankman-Fried soll sich auch an Investoren gewandt und erklärt haben, dass die Börse 8 Milliarden US-Dollar an Notfinanzierung benötige, um die Auszahlungen machen zu können. Sie wolle zudem 3 bis 4 Milliarden US-Dollar aufbringen.