Die chinesische Kryptobörse Huobi Global, die zuletzt noch Gerüchte über massive Kündigungen innerhalb der Firma dementiert hat, plant mit ihrem Hauptsitz den Umzug in die Karibik, wobei der Inselstaat Dominica wohl die bevorzugte Wahl ist.

Wie aus einem entsprechenden Bericht der Financial Times vom gestrigen 1. November hervorgeht, will das Krypto-Unternehmen „in der Karibik All-In gehen“, da die Region mit ihrer besonders krypto-freundlichen Haltung, dem Rechtssystem des Common Laws und englischer Amtssprache gleich an mehreren Fronten optimale Voraussetzungen bietet. Neben Dominica stehen für Huobi auch Panama und die Bahamas ganz oben auf der Liste.

Ein Vertreter der Huobi hat sich im vergangenen Jahr bereits mit Premierminister Roosevelt Skerrit getroffen, wobei das Krypto-Unternehmen in Aussicht gestellt hat, der Regierung des Inselstaates beim Ausbau der eigenen Krypto-Infrastruktur zu helfen.

Aktuell befindet sich der Hauptsitz der Huobi noch auf den Seychellen, weitere Büros der Firma befinden sich in Hongkong, Südkorea, Japan und den Vereinigten Staaten. Nach Angaben der Financial Times plant das Unternehmen, bis zu 200 von insgesamt 1.600 Mitarbeitern in das neue Hauptquartier umzusiedeln.

Die Karibik ist inzwischen ein regelrechter Hot-Spot für die Kryptobranche geworden, besonders nachdem die einflussreiche Handelsplattform FTX im Jahr 2021 von Hongkong auf die Bahamas gezogen ist. Weitere große Krypto-Unternehmen, die in der Region angesiedelt sind, sind unter anderem Binance, C-Trade und PrimeBit.

Im Oktober ist die in Hongkong ansässige Vermögensverwaltung About Capital Management (HK) nach einem erfolgreichen Buyout zum mehrheitlichen Anteilseigner der Huobi Global geworden.

Im selben Monat hat der chinesische Blogger Colin Wu dann berichtet, dass zwei Geschäftsführer des Krypto-Unternehmens im Anschluss an die Übernahme von ihren Posten zurückgetreten sind. Danach kamen zusätzlich Gerüchte auf, dass die Kryptobörse ihre Belegschaft von 1.600 Mitarbeitern drastisch reduzieren wollen würde, was im Nachhinein jedoch scharf dementiert wurde. Nichtsdestotrotz räumt ein Sprecher ein, dass angesichts des anhaltenden Bärenmarktes auch Maßnahmen zur Kosteneinsparung vorgenommen werden müssten.