Die irische Zentralbank warnt Verbraucher vor den Risiken im Zusammenhang mit Kryptoinvestitionen sowie vor "irreführender" Werbung, die auch von Influencern auf sozialen Medien verbreitet wird.

In einer Mitteilung am Dienstag erklärte die irische Zentralbank, die Warnung gehöre zu einer Kampagne der Europäischen Aufsichtsbehörden, die sich aus der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde, der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde und der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung zusammensetzt. Die irische Zentralbank erklärte, Kryptowährungen seien für Kleinanleger "höchst riskant und spekulativ". Sie warnte dabei vor "den Risiken im Zusammenhang mit irreführender Werbung, insbesondere auf sozialen Medien, wo Influencer dafür bezahlt werden, für Kryptovermögenswerte zu werben".

"In Irland und in der gesamten EU beobachten wir immer mehr Werbung und eine aggressive Bewerbung von Kryptoinvestitionen", so Derville Rowland, der Generaldirektor für Finanzverhalten der Zentralbank. "Bevor Sie Kryptovermögenswerte kaufen, müssen Sie sich überlegen, ob Sie es sich leisten können, das gesamte investierte Geld zu verlieren. Leute sollten sich auch darüber im Klaren sein, dass sie, wenn etwas schief geht, nicht den Schutz wie bei einem regulierten Produkt genießen."

Mit der Warnung folgt die Zentralbank dem Beispiel anderer globaler Regulierungsbehörden und Gesetzgeber, die ebenfalls vor Influencern warnen und vorgehen, die für Kryptowährungen werben. Im Januar kündigte die spanische Regierung an, Werbung für Kryptoinvestitionen und -dienstleistungen regulieren zu wollen. Diese Regulierung umfasst insbesondere "Produkte oder Dienstleistungen, die von Influencern beworben werden". Auch die britische Werbebehörde hat wiederholt Kryptofirmen ermahnt oder behauptet, es sei zu Verstößen im Hinblick auf Werbung für digitale Vermögenswerte gekommen.

In den Vereinigten Staaten haben Prominente und Influencer viele der angeblichen Initial Coin Offering-Betrügereien von 2018 beworben. Über Kim Kardashians Instagram-Account wurde im Juni 2021 eine Story veröffentlicht, in der der ERC-20-Token EthereumMax (EMAX) beworben wurde. Der Kurs ist in die Höhe geschossen und kurz darauf um über 99 Prozent eingebrochen, womit viele Kleinanleger viel Geld verloren haben. Der US-Schauspieler Ben McKenzie hat seine Plattform genutzt und diese Art von Werbung durch Prominente kritisiert.

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Trotz wiederholter Warnungen vor Kryptoinvestitionen und Werbung haben sich einige Unternehmen in Irland niedergelassen. Nach der Eröffnung der Dubliner Niederlassung Anfang 2021 erhielt die Kryptobörse Gemini eine E-Geld-Lizenz. Binance gründete im September 2021 drei Niederlassungen in Irland. Die Kryptounternehmen Ripple und Kraken haben das Land als Basis für ihre europäischen Niederlassungen ausgewählt.