• Bitcoin (BTC) sieht sich seit Mai massiven Verkaufsdruck durch institutionelle Investoren ausgesetzt.

  • Do Kwon und Terra waren Auslöser der Verkaufswelle, die den Kurs mehr und mehr gedrückt hat.

  • In den nächsten Wochen sollte die Rückkehr zum Gleichgewicht stattfinden.

Seit dem 10. Mai wurden bis heute 236.237 Bitcoin (BTC) - die einem aktuellen Gegenwert von knapp 5,452 Mrd. US-Dollar entsprechen – von „großen Institutionen“ veräußert.

Auf diesen Umstand weisen die Marktforscher von Arcane Research hin, wobei deren Analyst Vetle Lunde in einem zugehörigen Twitter-Thread erklärt, wie und wann die „großen Jungs“ mit ihren Verkäufen begonnen haben. Als Ausgangspunkt der Verkaufswelle sieht Lunde den Krypto-Unternehmer Do Kwon und dessen dramatisch gescheitertes Blockchain-Projekt Terra (LUNA).

So hat die Luna Foundation Guard (LFG), die die Gelder von Terra verwaltet hat, im Mai zunächst satte 80.081 BTC abverkauft, um die Anbindung des firmeneigenen Stablecoins TerraUSD (UST) zu retten. Ein Unterfangen, das bekanntermaßen jedoch missglückt ist.

Der nachfolgende Zusammenbruch von Terra und dessen Abverkäufe übten Druck auf den Bitcoin-Kurs aus, der wiederum viele Bitcoin-Miner dazu gezwungen hat, ihre Bestände zu veräußern. So haben die Miner allein von Mai bis Juni zusätzliche 19.056 BTC verkauft. In einigen Fällen sahen sich die Miner sogar dazu genötigt, über ihrer gegenwärtigen Produktionsmenge zu verkaufen, sie mussten also Bitcoin aus den Reserven nehmen.

Als die Abverkäufe der Miner und der daraus entstandene Verkaufsdruck einen Höhepunkt erreicht hatten, hat auch Tesla-Chef Elon Musk den Notfallknopf gedrückt und im zweiten Quartal 29.060 BTC – also ca. 75 % der Bitcoin-Vermögen des Autobauers – verkauft.

Ende Juni wurden zudem noch 24.510 BTC aus dem großen kanadischen Bitcoin-Indexfonds Canadian Purpose Bitcoin ETF ausgelöst, die für weitere „Panikverkäufe im Markt“ gesorgt haben. Das genannte Vermögen machte bis dato satte 51 % des Bitcoin-ETFs aus.

Obwohl sich der Kryptomarkt in den vergangenen Wochen und Monaten also massivem Druck seitens der institutionellen Investoren ausgesetzt sah, ist der Bitcoin-Kurs relativ stabil geblieben.

Abschließend ist Lunde jedoch leicht optimistisch, was die weitere Kursentwicklung angeht:

„Ich tendiere dazu, dass die Abverkäufe und die durch den Terra-Dominoeffekt ausgelöste Unsicherheit zunächst vorbei sind. Es wird wahrscheinlich nach unten, nach oben und dann in abgehackten Schritten seitwärts weitergehen.“

Sein KollegeYongjin Kim, der CEO von Preston Labs, pflichtet dieser positiven Lesart bei, denn dieser ist überzeugt, dass der Verkaufsdruck den Bitcoin-Kurs aus dem Gleichgewicht gebracht hat, weshalb dieser schon bald wieder nach oben klettern müsse, um in diesen Zustand zurückzukehren:

„Ich denke, dass das Vertrauen der Privatanleger vorerst kaputt ist, es wird also ein wenig Zeit brauchen, bis es wiederkommt. Bis Ende des Jahres wird es immerhin schon wieder einen spürbaren Aufschwung geben, der die jüngsten Verkäufe ausgleicht.“