Neutrino Dollar (USDN) ist ein Stablecoin, der über das von Waves finanzierte Neutrino-Protokoll ausgegeben wird. Am 4. April fiel er auf unter 1 US-Dollar und verlor damit seine Kopplung. Es wird nun spekuliert, dass der Coin "insolvent" sein könnte.

USDN bricht trotz Unterstützung von WAVES um 15 Prozent ein

USDN fiel am 4. April auf einen Tiefstand von 0,822 US-Dollar. Auch die Marktkapitalisierung sank auf 824,25 Millionen US-Dollar, was einem Rückgang von 14 Prozent gegenüber dem bisherigen Jahreshoch von 960,25 Millionen US-Dollar entspricht.

Der Stablecoin ist eingebrochen, obwohl Neutrino behauptete, er könne seine Kopplung an den US-Dollar über sogenannte "Übersicherheiten" aufrechterhalten. Übersicherheit bedeutet, dass der Gesamtwert der Waves (WAVES)-Token, die im Smart Contract eingeschlossen sind, höher ist als die insgesamt geprägten USDN.

Kursentwicklung bei Neutrino Dollar in den letzten 24 Stunden. Quelle: CoinMarketCap

Das Deckungsverhältnis des Neutrino-Smart Contracts lag am 4. April bei 2,62, wie aus offiziellen Daten hervorgeht. Das zeigt, dass er über ausreichende Mittel verfügt, um die Kopplung an den US-Dollar zu halten. Und das, obwohl WAVES in den letzten fünf Tagen um über 35 Prozent gefallen ist.

Kursmanipulation

Der Kurs von WAVES fiel von seinem Rekordhoch bei 64 US-Dollar am 31. März auf bis zu 47 US-Dollar am 4. April. Der Coin fiel allmählich, als der RSI auf über 70 angestiegen ist. Damit war der Coin im "überkauften" Bereich, der normalerweise eine Verkaufsstimmung auslöst.

WAVES/USD Tages-Kurschart. Quelle: TradingView

Diese Verkäufe gab es dann auch. Ein Analyst warf Waves dabei vor, den Coin in den letzten zwei Monaten künstlich um 750 Prozent aufgebläht zu haben. Dabei soll folgendes passiert sein:

1) USDN werden als Sicherheit verwendet, um USD Coin (USDC) über die Kreditplattform Vires.Finance zu leihen;

2) Das Geld wird für den Kauf von WAVES verwendet;

3) Die Token werden in USDN konvertiert und

4) erneut in den Vires.Finance-Pool gesteckt, um weitere USDC zu kaufen.

Der Analyst erklärte dabei auch, dass USDN bei einem heftigen WAVES-Kurseinbruch insolvent werde.

Der Gründer von Waves Sascha Iwanow wies diese Vorwürfe am 3. April zurück und erklärte, man könne Märkte mit einem Tagesvolumen von über 1 Milliarde US-Dollar nicht mit ein paar Millionen bewegen.

Außerdem warf er Alameda Research, ein quantitatives Kryptohandelsunternehmen von Sam Bankman-Fried, vor, eine Kampagne gegen WAVES gestartet zu haben. Dabei wurde eine "Gruppe von bezahlten Trolle eingesetzt".

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Aus technischer Sicht hält WAVES seinen bullischen Trend und liegt weiter über den beiden konvergierenden Unterstützungsniveaus: dem 20-Tage-EMA (grüne Welle) bei etwa 40 US-Dollar und die 0,382 Fibonacci-Linie bei 42,50 US-Dollar.

Ein klarer Einbruch unter die Unterstützungslinien könnte WAVES in Richtung 30 US-Dollar sinken lassen.

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