Die russische Zentralbank erwägt die vorläufiger Nutzung von Kryptowährungen innerhalb des Landes, aber nur innerhalb eines experimentellen Rahmens, wie Zentralbankchefin Elvira Nabiullina betont.

„Es wäre denkbar, inländische Krypto-Transaktionen über eine autorisierte Organisation in einem experimentellen Rahmen zu erlauben, aber dafür bräuchten wir zunächst eine entsprechende Gesetzesgrundlage“, wie Nabiullina am gestrigen 16. Dezember auf einer Pressekonferenz der Bank of Russia erklärt hat.

Womöglich bahnt sich damit ein grundlegender Richtungswechsel an, denn Russlands Zentralbank hat die Nutzung von Kryptowährungen als Zahlungsmittel bisher strikt abgelehnt. Auch jetzt äußert Nabiullina wieder derartige Bedenken und verweist auf die hohe Volatilität der Kryptomärkte, die allen voran den Anlegerschutz torpedieren könnte.

Obwohl Russland Investitionen in Kryptowährungen nicht direkt verbietet, befürchtet die Zentralbank des Landes, dass eine breite Adoption zu einer schleichenden Legitimierung von Krypto-Zahlungen führt. Dahingehend meint Alexey Zabotkin von der Bank of Russia:

„Wenn man die freie Zirkulation von Kryptowährungen als Investitionsprodukt innerhalb eines Landes erlaubt, dann wird dadurch unweigerlich die Verbreitung zunehmen und sie werden zunehmend als Zahlungsmittel genutzt. Das ist dann unvermeidbar.“

Aus diesem Grund wird sich die experimentelle Nutzung von Kryptowährung als Zahlungsmittel innerhalb von Russland zunächst nur auf die „Unterstützung des Außenhandels“ beschränkt sein.

Die russische Zentralbank scheint ihre ablehnende Haltung gegenüber Krypto-Zahlungen also zumindest ein wenig aufzuweichen, wenn auch nur unter starken Vorbehalten.

Das russische Krypto-Gesetz „On Digital Financial Assets“ hat im Jahr 2020 offiziell die Nutzung von Kryptowährungen wie Bitcoin als Zahlungsmittel verboten. Allerdings ist der Ankauf von Krypto weiterhin erlaubt, denn auch die Kryptobörsen des Landes sind nahezu unreguliert.