Die Kryptowährungsbörse Poloniex hat ein Programm für die Entschädigung von Nutzern angekündigt, die von dem Flash-Crash im Mai betroffen waren. Bei diesem kam es zu Schäden in Höhe von insgesamt rund 1.800 Bitcoin (BTC). In einem Blogbeitrag vom 13. August versprach das Unternehmen, die täglichen Handelsgebühren (in BTC) an die betroffenen Kreditgeber zurückzuzahlen, bis ihre Verluste vollständig ausgeglichen sind.

Die Zahlungen werden Ende August beginnen und die erste Gutschrift umfasst alle Handelsgebühren, die seit der Erfassung der Verluste am 6. Juni 2019 angefallen sind.

Margenhandel multipliziert die Auswirkungen des Flash-Crashes

Poloniex bietet ein Peer-to-Peer-Margenhandelssystem an. Benutzer können Zinsen für das überweisen ihrer BTC an einen Kreditpool erhalten, von dem andere Benutzer sich Coins für den Handel leihen. Der Kreditnehmer muss dabei eine Sicherheit hinterlegen.

Ende Mai fiel ein eher unbekannter Token namens Clams (CLAM) in weniger als einer Stunde um fast 80 Prozent. Diese noch nie da gewesene Absturzgeschwindigkeit führte dazu, dass Sicherheitsmaßnahmen im automatisierten Liquidationssystem nicht griffen. Dieses System wurde zum Schutz des Kapitals der Kreditgeber entwickelt.

Infolgedessen gingen 1.800 BTC verloren, die damals rund 13,5 Mio. US-Dollar wert waren.

Durchgehende Bemühung um Entschädigung und Rückgewinnung von Vertrauen

Das ist der zweite Schritt von Poloniex im Hinblick auf die Entschädigung. Der erste wurde bereits kurz nach dem Vorfall am 14. Juni getan. Dabei wurden rund 10 Prozent der Verluste (180.736 BTC) proportional auf die betroffenen Kreditgeber verteilt.

Poloniex betonte in seinem Blog-Post, dass sich die Bemühung, Kunden vollständig zu entschädigen, nicht nur auf diese beiden Schritte beschränke. Die Börse nutzt aktiv auch andere Strategien, zu denen weitere Informationen noch folgen sollen.