Die Schweizer Krypto-Industrie fordert von Banken eine Aufgabe der immer noch vorhandenen Blockade-Haltung, so ein Bericht auf Swissinfo vom 25. Juni.

Laut Herbert Sterchi, Representative des Finanzdepartements Zug, ist es in der Schweiz aber immer noch schwierig, als Krypto-Entrepreneur ein Bankkonto zu bekommen. Startups könnten Kryptowährungen zwar als Anfangskapital in der Schweiz nutzen, müssten zum Eröffnen eines Bankkontos aber oft nach Portugal oder Estland gehen. Banken argumentieren bei ihrer Ablehnung von Krypto-Startups als Kunden oft mit rechtlichen Gründen und Risiken. Dies betrifft neben der Schweiz aber auch andere Länder, wie etwa die USA

In dem Artikel kommt auch Daniel Haudenschild, der neue Präsident der Crypto Valley Association (CVA) zu Wort. Nach Meinung von Haudenschild ist die “Wildwest-Phase” des Hypes, mit Nonsens und Betrügereien, mittlerweile vorbei. 

"Wir beobachten mittlerweile Produkte, die in den letzten zwei bis drei Jahren aufgebaut wurden und ihre Marktreife erreicht haben", habe Haudenschild am Rande der CVA-Konferenz in Zug gesagt. Die großen Tech-Player würden langsam ihren Schatten verlassen, um ebenfalls “vor Anker zu gehen”, so der CVA-Präsident in Bezug auf Facebooks Libra-Projekt. Die Tatsache, dass sie sich für Genf entschieden hätten, hält Haudenschild für “phänomenal”. Auch Herbert Sterchi hatte zuvor die Facebook-Ansiedlung in Genf als positiv bewertet.

Wie Cointelegraph berichtete, sind lokale Bankdienstleistungen für Schweizer Krypto-Startups erst seit Juni 2018 möglich, seitdem die Hypothekarbank Lenzburg mit einem entsprechenden Angebot vorpreschte. Bei der Auswahl seiner Kunden geht aber auch diese allerdings sehr selektiv vor, weshalb die Kontoeröffnung weiterhin schwierig bleibt.

Dies steht in Kontrast zum immer häufiger werdenden Krypto-Engagement vieler Schweizer Banken. So bietet etwa Julius Bär die Verwahrung, Transaktion und Anlage digitaler Vermögenswerte an. Die große private Schweizer Investment-Bank Vontobel hat eine Krypto-Depotlösung für Banken und Vermögensverwalter lanciert und gibt mittlerweile sogar hochspekulative Börsen-Zertifikate für die Kryptowährungen Bitcoin, Ether und Ripple heraus.