Die Kryptomärkte sind über Nacht am 11. Mai in Panik geraten, weil das Blockchain-Protokoll Terra es nicht geschafft hat, seinen Stablecoin zu stabilisieren.

Daten von Cointelegraph Markets Pro und TradingView zeigen erneut, dass der firmeneigene Token Terra ( LUNA ) und auch der Stablecoin TerraUSD (UST) an diesem Tag starke Verluste festgestellt haben.

Neues "Allzeithoch" für Bitcoin ist kein Grund zur Freude

Nach Massenausverkauf, von dem einige Leute glauben , er sei "koordiniert" gewesen und sollte das Terra-Ökosystem zerstören, verlor der UST seine Kopplung an einem den US-Dollar und fiel dabei auf weit unter 1 US-Dollar.

Es wurde versucht, die Kopplung wiederherzustellen, was allerdings nicht gelungen ist. Bei diesem Versuch wurden LUNA und Bitcoin (BTC)-Reserven eingesetzt. Als sich dann aber Unsicherheit auf dem Markt breit machte, brachen der UST und LUNA auf Niveaus, die wenigen Tage zuvor noch unvorstellbar waren.

Wie Mitbegründer Do Kwon sagte, ein "Wiederherstellungsplan" werde noch veröffentlicht. Details dazu sind bisher aber nicht bekannt.

Online kursierten Gerüchtedass andere große Kryptofirmen bereit sein könnten, Unterstützung zu leisten, um die Kopplung wiederherzustellen.

UST/USD 1-Stunden-Kerzenchart (Bitstamp). Quelle: TradingView

Am 11. Mai lag der UST zeitweise bei 0,27 US-Dollar.

LUNA/USD lag bei 6,00 US-Dollar und verzeichnete damit im Mai einen Rückgang von über 90 Prozent.

LUNA/USD 1-Tageskerzen-Chart (Binance). Quelle: TradingView

Eine weitere unbeabsichtigte Folge dieser Entwicklung: Das BTC/UST-Paar erreichte absurde Niveaus von schnellen 140.000 US-Dollar auf Binance. Die Kryptobörse hat am 9. Mai Auszahlungen von LUNA und UST ausgesetzt .

Bitcoin entwickelt sich "bemerkenswert gut"

Die Reaktion der Analysten war eine Mischung aus Schock und Sorge im Voraussichtlich auf die Erholung des Marktes.

In diesem Zusammenhang:  Trotz Abwärtstrend auf Kryptomarkt: Ethereum (ETH) steigt gegenüber Bitcoin (BTC)

Auch der größte USD-Stablecoin Tether (USDT) geriet in den Fokus. Der technologische Leiter von Tether Paolo Ardoino zeigte sich dabei ebenso überrascht über die jüngsten Ereignisse.

Trotz des potenziellen Verkaufsdrucks auf Bitcoin konnte die größte Kryptowährung bis zum Redaktionsschluss einen erneuten Rückgang unter 30.000 US-Dollar verhindern.

"Ich denke, Bitcoin hat sich im Kontext der Situation um Luna mit den notgedrungenen BTC-Verkäufen angesehen gut gehalten. Es herrscht weiter große Unsicherheit auf dem Markt, aber im Moment hält sich die Marke von 30.000 US-Dollar im Großen und Ganzen gut für Bitcoin", so Philip Swift, der Gründer der Analyseplattform LookIntoBitcoin, in einem privaten Kommentar gegenüber Cointelegraph:

„Auf LookIntoBitcoin sieht man eine Reihe von Metriken, die zeigen, dass BTC sich gewisse „Wert“-Niveaus nähert, wo starke Hände in der Vergangenheit Bitcoin zu „Wert“-Kursen gekauft haben. Es gibt auch einige Anzeichen dafür, dass sich die langfristigen Besitzer von Anleihen von dieser kurzfristigen Volatilität nicht beeindrucken lassen."

Dem BTC/USD-Paar droht, wie andere Risikoanlagen auch, weitere Volatilität, da bald neue Daten zum US-Verbraucherpreisindex öffentlich werden.

BTC/USD 1-Stunden-Kerzenchart (Bitstamp). Quelle: TradingView

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