Das in Zypern registrierte Online-Casino Sand Vegas Casino Club hat eine einstweilige Verfügung der amerikanischen Bundesstaaten Texas und Alabama erhalten, in der deren Finanzaufsichten fordern, dass das Unternehmen seine „betrügerischen Investitionsangebote mit Verbindung zum Metaverse unterlässt“.

Wie aus der entsprechenden Anordnung des Texas State Securities Board vom 13. April hervorgeht, wird der Sand Vegas Casino Club bzw. dessen Geschäftsführung Martin Schwarzberger und Finn Ruben Warnke beschuldigt, illegalerweise Non-Fungible Tokens (NFT) für den Aufbau eines virtuellen Casinos im Metaverse anzubieten.

Sand Vegas soll insgesamt 11.111 NFTs zum Verkauf gestellt haben, um sich damit Investitionskapital für das geplante Metaverse-Casino zu beschaffen. Im Gegenzug für den Ankauf von Gambler NFTs und Golden Gambler NFTs wurden den Anlegern wiederum Anteile an zukünftigen Gewinnen des Casinos versprochen. Laut den eigenen Prognosen von Sand Vegas könnten die Besitzer der Gambler NFTs dadurch eine jährliche Rendite zwischen 1.224 bis 24.480 US-Dollar erwarten, während die Golden Gambler NFTs einen Proft von 6.480 bis 81.000 US-Dollar generieren sollen.

Bis zum 9. April wurden die Gambler NFTs für einen Preis von 0,23 ETH (ca. 744,38 US-Dollar) bis 777 ETH (2,5 Mio. US-Dollar) veräußert, während die Golden Gambler NFTs zwischen 2,12 ETH (6.793 US-Dollar) bis 169 ETH (547.000 US-Dollar) verkauft wurden.

Wie es in der Anordnung der amerikanischen Aufsichtsbehörden heißt, streitet die Casino-Geschäftsführung ab, dass es sich bei dem Investitionsangebot um Wertpapiere handelt, weshalb dieses auch nicht unter das Wertpapierrecht fallen würde:

„Die Beschuldigten versuchen mit ihrer Betrugsmasche zu verhindern, dass die Gambler NFTs und Golden Gambler NFTs reguliert werden können. […] Sie führen ihre Kunden in die Irre, indem sie so tun, als ob sie eine Regulierung nach dem Wertpapierrecht einfach dadurch verhindern können, dass sie andere Begrifflichkeiten nutzen.

Sand Vegas verfügt über keinerlei Zulassung für den Wertpapierverkauf in Texas und Alabama, weshalb dem Unternehmen mit Zustellung der Unterlassungsanordnung ab sofort verboten ist, weiter NFTs an Kunden aus den beiden US-Bundesstaaten zu verkaufen. Ein solches Vorgehen könnte schon bald Schule machen, denn wie Joe Rotunda vom Texas Securities Board erklärt, kooperiert seine Behörde inzwischen bereits mit den Börsenaufsichten anderer Bundesstaaten, um gegen ähnliche Investitionsangebote im „heißen Feld“ der NFTs vorzugehen.