UBS Group übernimmt den Konkurrenten Credit Suisse für 3,25 Milliarden US-Dollar. Dieser Deal wurde am 19. März im Rahmen einer "Notanordnung" fix gemacht, um eine Instabilität des Finanzmarktes zu verhindern. 

Die Financial Times hat in einem Bericht zuvor unter Berufung auf eine Person aus dem Umfeld behauptet, UBS würde Credit Suisse für mehr als 2 Milliarden US-Dollar kaufen. In einer aktuellen Erklärung von UBS dieses allerdings, dass es bei diesem Deal um insgesamt 3,25 Milliarden US-Dollar gehe. Im Vergleich zu Marktkapitalisierung von Credit Suisse, die am 17. März noch bei 8 Milliarden US-Dollar lag, ist das immer noch ein sehr großzügiger Rabatt.

"Diese Übernahme ist attraktiv für die Aktionäre von UBS. Wir wollen aber klarstellen, dass es sich dabei um eine Notrettung handelt. Wir haben die Transaktion strukturiert, um den verbliebenen Wert des Unternehmens zu bewahren und unser Abwärtsrisiko zu begrenzen", so der Vorsitzende der UBS Colm Kelleher.

Um diesen Deal abschließen zu können, haben die Schweizer Behörden sich bereit erklärt, die Regulierungen des Landes zu ändern, um eine Aktionärsabstimmung zu umgehen und diesen Deal über das Wochenende noch vor Marktöffnung verkünden zu können.

Im Rahmen dieses Deals hat sich auch die Schweizer Zentralbank bereit erklärt, UBS über 100 Milliarden US-Dollar an Liquidität zur Verfügung zu stellen, wie aus Berichten hervorgeht.

Das Schweizer Finanzministerium, die Schweizer Regulierungsbehörde FINMA und die Schweizer Zentralbank haben diese Übernahme initiiert und unterstützen diese voll und ganz, so UBS in einer Erklärung.

Die Schweizer Behörden haben auch Alternativen für Credit Suisse in der Hinterhand gehabt, falls der Deal mit UBS über das Wochenende nicht zustande kommt. Auch eine vollständige oder teilweise Verstaatlichung der Bank war als Notlösung im Gespräch.

Der Rettungsplan für Credit Suisse beinhaltete auch Verluste für Anleihenbesitzer, was europäische Regulierungsbehörden mit Sorge zur Kenntnis nahmen. Ihres Erachtens würde das das Anlegervertrauen in den europäischen Finanzsektor untergraben.

UBS und Credit Suisse haben sich seit dem 15. März mit Regulierungsbehörden beraten, nachdem der größte Aktionär der Credit Suisse, nämlich die Saudi National Bank, erklärt hatte, sie würde aufgrund der Regulierungen keine weiteren Investitionen in die Schweizer Bank tätigen. Die Sorge um die Rentabilität der Bank wurde durch Kommentare noch weiter verschärft.

Credit Suisse wurde im Jahr 1856 gegründet, um die Ausweitung der Schweizer Bahn zu finanzieren. Sie galt als zweitgrößte Bank im Land.