Im Nachgang der Krise um die zahlungsunfähige Kryptobörse FTX loten die Behörden in den USA und auf den Bahamas eine mögliche Auslieferung des ehemaligen Geschäftsführers Sam Bankman-Fried aus, um diesen verhören zu können.

Wie Bloomberg unter Berufung auf interne Quellen berichtet, haben sich die Gespräche zwischen den Strafverfolgungsbehörden der beiden Länder dahin entwickelt, dass Bankman-Fried als Hauptverantwortlicher des Crashes der großen Handelsplattform im Mittelpunkt der Ermittlungen steht.

Der FTX-Chef, Mitgründer Gary Wang und Chefentwickler Nishad Singh sollen zurzeit allesamt auf den Bahamas „unter Beaufsichtigung“ der örtlichen Polizeibehörden festgesetzt sein.

Zwischenzeitlich kamen Gerüchte auf, dass Bankman-Fried eine etwaige Flucht nach Dubai anstrebt, ein neues Auslieferungsabkommen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und den USA würde dies jedoch wenig sinnvoll machen.

Die Behörden auf den Bahamas prüfen ebenfalls, ob die Handlungen von Bankman-Fried strafrechtlich relevant sind. Auch die Türkei hat vor wenigen Tagen Untersuchungen im Fall der Kryptobörse aufgenommen.

Einige Krypto-Nutzer befürchten jedoch, dass SBF glimpflich davonkommen wird, weshalb knapp 4.000 Anleger mittlerweile eine Petition unterzeichnet haben, dass der amerikanische Kongress ebenfalls Ermittlungen gegen Gary Gensler, den Chef der US-Börsenaufsicht SEC, einleiten soll, denn dieser ist auf privater Ebene mit Bankman-Fried verbandelt.

Entsprechend hatte auch der US-Politiker Tom Emmer in den ersten Tage nach dem Crash darauf hingewiesen, dass es Verbindungen zwischen Gensler und der FTX gibt, die der Republikaner genauer untersuchen will.