Die Zentralbank von Sudan (CBOS) warnt die Bürger des afrikanischen Landes vor dem Umgang mit „allen Arten von Kryptowährungen“, da diese „hohen Risiken“ mit sich bringen würden. Die entsprechende Ankündigung erfolgte nun, da das Interesse der sudanesischen Bevölkerung an Kryptowährungen angesichts der rasant steigenden Inflation des Landes immer größer wird. Seit dem Militärputsch im Jahr 2021 ist die Inflationsrate im Sudan in den dreistelligen Bereich gestiegen.

Die Sudan News Agency (SUNA) hat am 27. März die offizielle Mitteilung der CBOS veröffentlicht, in der argumentiert wird, dass auf Grund der hohen Risiken von Kryptowährungen, darunter „Finanzkriminalität, digitale Piracy und das Risiko von Totalverlust“, vom Umgang mit Kryptos jeglicher Art abgeraten wird.

Die CBOS führt auch rechtliche Risiken der Anlageklasse an, denn die Digitalwährungen würden im Sudan „weder als Währung noch als Vermögenswert“ anerkannt. Nichtsdestotrotz stellt die Zentralbank in den letzten Monaten deutlich erhöhte Werbeaktivität in den sozialen Medien fest.

Alex Gladstein, der Chief Strategy Officer der Human Rights Foundation, befürchtet, dass ein baldiges Krypto-Verbot bereits in Arbeit ist. Laut einer Analyse der Anwaltskanzlei Freeman Law werden Kryptowährungen bisher nicht von den im Sudan geltenden für elektronische Zahlungsmittel abgedeckt.

Das hohe Interesse an Kryptowährungen im Sudan kann durch die wirtschaftliche Krise erklärt werden, die in dem Land herrscht. Wie die Daten des sudanesischen Statistikamts zeigt, beläuft sich die Inflation inzwischen auf 258,40 %. Während 2020 bereits satte 163,26 % zu Buche standen, wurde 2021 ein trauriger Spitzenwert von 359,09 %, erreicht.