Da das dezentralisierte Finanzwesen (DeFi) stetig wächst, steigt zugleich auch die Nachfrage nach sogenannten Oracles – wichtigen Tools, die Blockchains mit realen Daten verbinden – sprunghaft an.

Etablierte Anbieter wie Chainlink sehen sich dabei einer zunehmenden Konkurrenz durch aufstrebende Player gegenüber, da dezentrale Anwendungen (DApps) effizientere Lösungen für die Datenübermittlung erfordern.

Marcin Kaźmierczak, der Mitbegründer und Chief Operating Officer von RedStone, sprach in einem exklusiven Interview mit Cointelegraph über Trends bei den DeFi-Orakeln.

Kaźmierczak führte dahingehend aus, dass der Oracle-Markt aktuell in eine neue Phase eintritt, die durch Innovation und die Einführung von Multichain getrieben wird, und verwies auf die raschen Veränderungen im Bereich der DeFi und die potenziellen Umwälzungen bei den Oracle-Anbietern.

Multichains sorgen für Wettbewerb

Kaźmierczak merkte in diesem Zusammenhang an, dass der Aufstieg von Layer-2-Netzwerken und Blockchains, die nicht auf der EthereumVirtual Machine (EVM) basieren, wie zum Beispiel The Open Network (TON) und Starknet, die unzureichende Skalierbarkeit bestehender Oracle-Dienste offengelegt hat.

„Als Chainlink entwickelt wurde, gab es weder L2 noch DeFi auf mehreren L1s, daher war das Design nicht für die Multichain optimiert.“

Kaźmierczak sagte, dass jedes neue Netzwerk „eine große Abhängigkeit und technische Kosten“ mit sich bringt, die anfangs nicht berücksichtigt wurden, und genau deshalb hat die anhaltende Nachfrage neue „Herausforderer“ auf den Plan gerufen.

Der Mitbegründer von RedStone bezeichnete diese neuen Netzwerke als „weitaus effizienter bei der Unterstützung neuer Ökosysteme“ und nannte als Beispiele Berachain, Unichain (das L2-Netzwerk von Uniswap) und Ink (das L2-Netzwerk von Kraken).

Dezentralisierung ist das Ziel

Die Frage, wie Oracles angesichts dessen tatsächlich dezentralisiert werden können, ist ein Thema, das weiterhin diskutiert wird. Einige Experten, wie der Mitbegründer von Flare Network, Hugo Philion, plädieren deshalb dafür, die Orakel direkt in die Onchain einzubetten.

Kaźmierczak äußerte sich besorgt über den Ansatz der Einbettung, der seiner Meinung nach „auf grundlegender Ebene die Innovation behindert und Protokolle in bestimmten Designs festlegt“.

Er argumentierte, dass ein besserer und effizienterer Weg gefunden werden könnte, indem man die Staking-Technologie nutzt und die Sicherheitsrisiken verteilt, während die Orakel unabhängig bleiben und sich an technologische Veränderungen anpassen können.

Was bringt die Zukunft?

Kaźmierczak räumte zwar ein, dass Chainlink nach wie vor eine starke Kraft mit tiefen – und wachsenden – Branchenwurzeln ist, bekräftigte aber auch, dass die Schnelllebigkeit der DeFi-Branche Raum für Herausforderer lässt.

„Wir sind nicht so sehr davon besessen, die Ersten zu sein, sondern vielmehr davon, unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten und ständig zu wachsen“, sagte er und fügte hinzu, dass der Total Value Secured (TVS) des Oracle-Anbieters im Vergleich zum Vorjahr um 1.250 % gestiegen ist und nun 6,3 Milliarden US-Dollar beträgt.

Angesichts der Erwartung einer kryptofreundlichen Politik unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump sagte der RedStone-Mitbegründer gegenüber Cointelegraph, dass er eine „Welle des Aufschwungs auf allen DeFi-Plattformen“ erwartet.

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