Die Ethereum-Blockchain steht vor einem Wandel. Zwei Jahre nach dem erfolgreichen Übergang vom Proof-of-Work- zum Proof-of-Stake-Konsensmechanismus, bekannt als "The Merge", arbeitet das Netzwerk an einer weiteren tiefgreifenden Veränderung: der Einführung der Beam Chain. Dieses Update zielt darauf ab, die Konsensschicht von Ethereum, die Beacon Chain, grundlegend zu überarbeiten, um die Skalierbarkeit und Sicherheit des Netzwerks zu verbessern.

Hintergrund: Die Entwicklung von Ethereum

Ethereum wurde 2015 eingeführt und hat sich seitdem als führende Plattform für Smart Contracts und dezentrale Anwendungen etabliert. Mit der wachsenden Beliebtheit stiegen jedoch auch die Anforderungen an das Netzwerk, insbesondere hinsichtlich Transaktionsgeschwindigkeit und -kosten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde im September 2022 "The Merge" durchgeführt, bei dem Ethereum vom energieintensiven Proof-of-Work- auf das effizientere Proof-of-Stake-Verfahren umgestellt wurde. Dieses Upgrade reduzierte den Energieverbrauch des Netzwerks erheblich und legte den Grundstein für zukünftige Verbesserungen.

Was ist die Beam Chain?

Die Beam Chain ist ein von Ethereum-Forscher Justin Drake vorgeschlagenes Update, das eine umfassende Neugestaltung der Consensus Layer von Ethereum vorsieht. Ziel ist es, die Effizienz und Sicherheit des Netzwerks durch folgende Maßnahmen zu steigern:

  • Reduzierung der Slot-Zeiten: Verkürzung der Zeitintervalle für Blockvorschläge von 12 auf 4 Sekunden, um schnellere Transaktionsbestätigungen zu ermöglichen.

  • Einführung von 3-Slot-Finalität: Erreichen einer schnellen und sicheren Transaktionsfinalität innerhalb von drei Slots.

  • Einsatz von Zero-Knowledge-Proofs (ZK-SNARKs): Verbesserung der Skalierbarkeit und Sicherheit durch moderne kryptografische Verfahren.

  • Senkung der Staking-Anforderungen: Reduzierung des erforderlichen Einsatzes von 32 ETH auf 1 ETH, um mehr Teilnehmern die Validierung von Transaktionen zu ermöglichen.

Kritik am Zeitplan

Obwohl die geplanten Verbesserungen auf breite Zustimmung stoßen, gibt es Bedenken hinsichtlich des vorgeschlagenen Zeitrahmens. Die Roadmap sieht vor:

  • 2025: Festlegung der Spezifikationen.

  • 2026: Entwicklung des Produktionscodes.

  • 2027 bis 2029: Umfassende Testphasen.

Einige Mitglieder der Community empfinden diesen Zeitplan als zu lang, insbesondere im Vergleich zu neueren Blockchains wie Solana, die bereits schnelle und kostengünstige Transaktionen bieten.

Warum dauert es so lange?

Die Komplexität und Größe des Ethereum-Netzwerks erfordern sorgfältige Planung und Umsetzung. Mit einem Total Value Locked (TVL) von über 60 Milliarden US-Dollar und Tausenden von Anwendungen, die auf der Plattform basieren, müssen Änderungen gründlich getestet werden, um Sicherheitslücken zu vermeiden. Justin Drake betont, dass die vorgeschlagenen Änderungen erhebliche Anpassungen erfordern und daher Zeit für Entwicklung und Tests notwendig ist.

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