IBM und das Datenspeicherunternehmen Seagate haben eine gemeinsame Initiative zur Bekämpfung gefälschter Festplatten mit Hilfe von Blockchain-Technologie bekanntgegeben. Das geht aus einer Pressemitteilung vom 8. November hervor, die Cointelegraph vorliegt.

Berichten zufolge wird das Projekt die Blockchain-Plattform von IBM nutzen, um Herstellern, Integratoren und Geschäftspartnern zu helfen, die Herkunft von Festplatten besser zu überprüfen.

Die Lösung von IBM und Seagate aktualisiert die IBM Blockchain-Plattform auf der IBM Cloud mit Produkt-Authentifizierungsdaten, die auf der Sicherheitslösung Seagate Secure Electronic ID (eID) von Seagate basieren. Diese wird am Herstellungsort einen eindeutigen Identifikator festlegen, der später verwendet werden kann, um die Identität einer bestimmten Festplatte zu jedem Zeitpunkt im Laufe ihres Lebenszyklus zu überprüfen.

Neben eID wird Seagate auch eine Lösung namens "Certified Erase" anbieten:

"Sie verwendet eine kryptographische Löschtechnologie und erstellt ein digitales Datenbereinigungszertifikat. Dieses wird von dem Gerät unter der öffentlichen Schlüssel-Infrastruktur (PKI) von Seagate Secure elektronisch signiert und in der Blockchain zum Zecke der nachvollziehbaren Einhaltung der baldigen globalen Datenschutzgesetze gespeichert."

In Verbindung mit diesen beiden Sicherheitsmaßnahmen von Seagate soll der auf Hyperledger-basierende Distributed-Ledger-Rahmen, mit dem die Blockchain-Plattform von IBM arbeitet, es verschiedenen Parteien ermöglichen, Blockchain-Daten in Abhängigkeit des Umfangs ihres berechtigten Zugriffs hinzuzufügen oder zu bearbeiten.

Als Blockchain-Plattform haben alle Beteiligten - ob Technologieanbieter, Dienstleister oder Endverbraucher - Zugriff auf eine unveränderliche Aufzeichnung der Ereignisse, die sich von der Produktion über den gesamten Lebenszyklus des Produkts erstreckt.

Die mehrstufige Lösung soll dazu beitragen, Datenverluste zu reduzieren, die Produktsicherheit für den Verbraucher zu verbessern und die Garantiekosten durch gefälschte Produkte zu senken.

Bruce Anderson, der globale Geschäftsführer der Elektronikbranche bei IBM, erklärte:

"Die Möglichkeit, Blockchain mit fortschrittlicher kryptographischer Produktidentifikationstechnologie zu kombinieren, zeigt, dass Blockchain das Potenzial hat, die Prozesse der elektronischen Verwaltung des Produktlebenszyklus neu zu definieren. Gefälschte Elektronikkomponenten sind ein globales Problem, an dem das gesamte Ökosystem arbeiten muss."

IBM trägt weiterhin intensiv zur Entwicklung der Blockchain-Technologie bei und hat erst letzte Woche ein Patent für ein Blockchain-System eingereicht. Dieses soll Spielern von Augmented Reality (AR)-Spielen dabei helfen, an unerwünschte Orte zu kommen. Dabei sollen sichere Grenzen zwischen AR-Objekten und realen physischen Orten festgelegt werden, so dass die Spieler besser zwischen diesen unterscheiden können.

Am 31. August 2018 rangierte der Technologieriese hinsichtlich der Anzahl an bisher eingereichten Blockchain-bezogenen Patenten weltweit auf Platz zwei. Nur Alibaba aus China kann mehr Patente aufweisen.