Non-Fungible-Tokens (NFTs), also Krypto-Tokens, die sich auf Grund ihrer Konzeptionierung besonders als digitale Verbriefung für Unikate eignen, haben in den vergangenen Monaten einen regelrechten Boom erlebt. Einige NFTs wurden deshalb sogar für mehrere Millionen Dollar verkauft.

Kosala Hemachandra, der CEO und Gründer von MyEtherWallet, geht davon aus, dass sich der Hype um die Technologie zwar wieder beruhigen wird, doch der Grundgedanke dahinter wird seiner Meinung nach Bestand haben und birgt noch viel größeres Potenzial.

„NFTs sind derzeit in aller Munde, aber ich bin mir sich, dass der Hype irgendwann wieder abebbt“, wie Hemachandra dementsprechend gegenüber Cointelegraph feststellt. Und weiter erklärt er: „Das ist wie bei den ERC-20-Tokens, die 2017 wegen dem Boom um ICOs das heiße Thema waren. Jetzt gibt es um diese nicht mehr so einen Hype, da ihre Nutzung in der Kryptobranche alltäglich geworden ist.“

Non-Fungible-Tokens weisen, wie der Name schon sagt, wortwörtlich keine Fungibilität auf. Dies bedeutet, dass die einzelnen Münzen einzigartig und nicht beliebig austauschbar sind. Damit sind sie das perfekte Vehikel für Vermögenswerte, deren Wert aus Begrenztheit und Einzigartigkeit entspringt. So werden NFTs allen voran für digitale Kunst, Musik und Sammelobjekte genutzt.

„Der Wert eines NFTs basiert darauf, was eine Person bereit ist, für diesen zu bezahlen“, wie Hemachandra angesichts dessen meint. Dahingehend führt er aus:

„Wenn jemand super interessiert an einem NFT-Sammelobjekt ist, das 2021 verkauft wurde, dann ist diese Person 2030 vielleicht bereit, ein Vielfaches dafür zu zahlen. Deshalb können wir jetzt zum Beispiel noch nicht sagen, dass die CryptoKitties von 2017 wertlos sind. Es gibt sogar jetzt bestimmt schon Leute, die diese einzigartigen Sammelobjekte für einen höheren Preis kaufen würden, als der aktuelle Besitzer bezahlt hat.“

Bei den CryptoKitties handelt es sich um digitale „Kätzchen“, die 2017 als erstes großes NFT-Projekt in der Krypto-Community populär waren.

In der Tat weist der Hype um NFTs Ähnlichkeiten zum Boom um ICOs auf, der ebenfalls 2017 stattfand. Die Initial Coin Offerings (ICO) waren eine alternative Methode zur Kapitalbeschaffung, bei der Krypto-Projekte durch den Verkauf von firmeneigenen Coins bzw. Krypto-Tokens Investitionskapital eingesammelt haben. Da sich viele dieser Projekte am Markt allerdings nicht durchsetzen konnten, einige davon waren sogar betrügerisch, nahm der Höhenflug der ICOs später ein jähes Ende.

Die Ähnlichkeit zu den NFTs sieht deshalb auch Nadav Hollander, Mitgründer von Dharma, der auf Twitter schreibt: „Ich habe das Gefühl, dass es für die NFTs so laufen wird wie für die ICOs. Zunächst 6 – 9 Monate konstantes Wachstum und schwindelerregende Verkaufssummen, ehe es zum mehrjährigen Crash kommt.“

Nichtsdestotrotz sieht Hemachandra großes Potenzial in der NFT-Technologie, lediglich den derzeitigen Hype will er hinterfragen. „Geht es um den eigentlichen Besitz oder um das Statussymbol? Momentan steht auf jeden Fall das Statussymbol eines NFT-Sammelobjekts im Vordergrund“, wie er differenziert. Dem fügt er an:

„NFTs sind aktuell aus dem gleichen Grund angesagt wie ein Lamborghini. Aber ich bin mir sicher, dass sich die Technologie zu einem viel weitreichenderen Anwendungsfeld entwickeln wird. Denken wir zum Beispiel an Immobilien, die Möglichkeit, den Besitz eines greifbaren Objekts zweifelsfrei nachweisen zu können. NFTs können dabei helfen, rechtliche und bürokratische Vorgänge deutlich zu beschleunigen. Wenn wir da hinkommen, erst dann wird es richtig interessant.“