Web3 ist in der Kryptowährungs-Community zu einer Art Modewort geworden. Doch seine Anwendung und sein Nutzen gehen laut dem Polkadot (DOT)-Gründer Gavin Wood weit über die Welt der Blockchain hinaus. 

In einem exklusiven Interview mit Cointelegraph auf dem Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos sprach Wood über Web3-Anwendungen und darüber, ob das allumfassende Konzept über seine derzeitige Verwendung hinaus weiterentwickelt werden müsse. "Ich glaube nicht, dass sich das Web3 von seinen Ursprüngen allzu weit wegentwickeln muss, aber vielleicht wird es das in Zukunft", so Wood. Er nannte auch eines der Ziele dieser Technologie:

"Das Wichtigste ist, dass Vertrauen nicht mehr notwendig ist. Ich will nicht hoffen oder blind darauf vertrauen müssen, dass der Dienst, den ich verwende, korrekt betrieben wird oder mit meinen Daten richtig umgeht und nicht gehackt wird."

Wood erläuterte auch die Vorteile von Web3. Web3 gilt als nächste Stufe der Entwicklung des Internet.

"Das Aufkommen des Begriffs Web3 ist ermutigend. Das bedeutet, dass die Leute sehen, dass diese zugrunde liegende Technologie in verschiedene Anwendungen einfließt. Auch in solche, die sie nicht unbedingt erwartet haben. Es geht nicht mehr um Bitcoin, es geht nicht mehr um Krypto, es geht nicht mehr nur um Smart Contracts und DeFi. Wir verstehen allmählich, dass das eine große Plattform für den Aufbau neuer Arten von Dienstleistungen ist, die man im Web2 einfach nicht entwickeln konnte."

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Wood wurde auch gefragt, wie er den Krypto-Bärenmarkt überstehen will und wie andere Unternehmen ihren Erfolg maximieren können, wenn die Kurse durchgehend sinken.

"Dinge entwickeln, und zwar viele", sagte er. "Der Großteil von Polkadot wurde im Zuge des Bärenmarkts zwischen 2018 und 2021 aufgebaut. Die Zahlen müssen nicht hoch sein, um das zu tun. Dafür muss man keine zweistelligen Millionenbeträge für das White Paper aufbringen."

Web3-Projekte haben dennoch ein beträchtliches Kapital von Risikokapitalfirmen erhalten, die im dezentralen Internet große Chancen sehen. Wie Cointelegraph berichtete, haben allein die Bereiche Web3-Gaming und Metaversum seit Mitte April über 3 Milliarden US-Dollar an Risikokapital erhalten. Betrachtet man den Kryptomarkt insgesamt, so beläuft sich die Finanzierung von Risikokapitalgebern im ersten Quartal 2022 auf 14,8 Milliarden US-Dollar. DAmit ist jetzt schon fast die Hälfte der Gesamtsumme des gesamten letzten Jahres erreicht.