Was kann man sich von SegWit2x erwarten?

SegWit2x ist gestrichen, aber möglicherweise wird es in der Zukunft umgesetzt.

Spezialisten streichen heraus, dass dieses Update ein paar Schwachstellen hat. Das Hauptproblem stellt der Replay-Schutz oder, genauer gesagt der fehlende Replay-Schutz, dar. Die Möglichkeit einer Replay Attacke erlaubt es Betrügern, Zugriff auf vertrauliche Informationen der Nutzer zu erhalten, was die Glaubwürdigkeit des Bitcoins untergraben würde. Das ist ein zu schwerwiegendes Problem, um es zu ignorieren

Das Problem mit der Skalierbarkeit des Bitcoins ist immer noch relevant. Es muss auf jeden Fall gelöst werden. SegWit2x ist eine mögliche Lösung, die allerdings einige technische Probleme hat. Es ist wahrscheinlich, dass die Skalierung dazukommt, aber es könnte noch einige Zeit dauern, um dies auszudiskutieren und die Hard Fork Implementierung zu ändern.

Wer untersützt SegWit2x und wer nicht?

Obwohl es ein Teil des New York Abkommens ist, haben einige Nodes und Miningpools ihre Meinung geändert.

Vor sechs Monaten haben die meisten der Teilnehmer dem Hard Fork zugestimmt. Mit der Zeit gab es allerdings immer mehr Stimmen, die sich gegen SegWit2x aussprachen, wie TREZOR, Bittrex und andere. Diese fürchten sich vor der Möglichkeit einer Replay Attacke und einer unsicheren Zukunft für beide Chains. Es gibt keine absolut einheitliche Seite in der Bitcoin-Community, weswegen viele Unternehmen dieses Risiko nicht eingehen wollen. Der weltweite anerkannte Kryptografieexperte und Smart Contract Spezialist Nick Szabo ist mit dem vorgeschlagenen Update ebenfalls nicht zufrieden.

Der Litecoin Gründer, Charlie Lee:

 

 

 

Es gab auch einige Tweets mit dem Hashtag #NO2x auf Twitter, die gegen den Hard Fork sprachen.

 

 

Gleichzeitig gibt es eine Gruppe von Mining Pools, die den Hard Fork unterstützen.

 

ViaBTC:

 

 

AntPool:

 

 

BTCC:

 

Was ist SegWit2x?

SegWit2x ist der nächste Schritt des Bitcoin-Updates.

Es ist der zweite Teil des New York Abkommens, eingereicht am 23. Mai 2017. Dieses Update bedeutet eine Erhöhung der Blockgröße bis zu zwei Megabyte.

SegWit hat einige Fehler behoben und den Weg für weitere Verbesserungen geebnet. Nichtdestotrotz hat es das Problem - die kleine Blocks - noch nicht gelöst. In den Anfangszeiten war eine Blockgröße von einem Megabyte vielleicht noch ausreichend, aber heute reicht es bei weitem nicht mehr. Es hat einen großen Einfluss auf die Rate der Transaktionsbestätigungen und die Gebühren. Dann wer will schon hohe Gebühren und nervöses Warten auf die Bestätigung seiner Transaktionen?

Wer unterstützt SegWit?

Eine Menge an Personen und Unternehmen haben SegWit in der Vergangenheit unterstützt. 

Von über 100 der wichtigsten Unternehmen in der Industrie ist bekannt, dass sie entweder planen, SegWit zu unterstützen, oder SegWit bereits umgesetzt haben. Die gesamte Liste finden Sie hier.

Zusätzlich haben auch viele prominente Gesichter der Bitcoin-Community auf Twitter und anderen Plattformen klargestellt, dass sie SegWit unterstützen. Unter ihnen Andreas Antonopoulos, Samson Mow, Charlie Lee und andere.

Der aktuelle Unterstützungsstand sieht wie folgt aus:

Explicit Mining Pool Support by Proposal

Was sind die Hauptargumente gegen SegWit?

Die Schlüsselkontrapunkte können etwa in drei Gruppen aufgeteilt werden: technisch, politisch und ideologisch.

Manche behaupten, dass SegWit in seiner aktuellen Fassung nicht in der Lage sein wird, die Probleme zu lösen. Eines der Hauptargumente hierbei ist, dass die vorgeschlagene Blockgröße des Updates nicht ausreichen ist, um die Anforderungen durch die wachsendende Menge der Bitcoin-Nutzer abzudecken.

Die Mehrheit der Experten ist sich darüber einig, dass die Autoren von SegWit eine hohe technische Kompetenz aufweisen und dass die Software selbst stabil laufen sollte. Für jemanden, der nicht selbst Programmierer ist, ist es allerdings fast unmöglich festzustellen, inwiefern die Argumente beider Seiten zutreffend sind.

Die Tatsache, dass die Diskussion mittlerweile nicht mehr nur rein technologisch ist, sondern auch politische Aspekte hat, verkompliziert die Sache nur weiter. Eine große Anzahl an Personen, die an SegWit arbeiten, sind beim Unternehmen Blockstream angestellt. Dieses Unternehmen entwickelt sogenannte Sidechain-Lösungen, also Software-Produkte der zweiten Schicht.

Manche aus der Gemeinschaft sagen, dass sich hierdurch ein Interessenskonflikt ergibt, da die Entwickler einen Anreiz haben, die Blockgröße nicht weiter zu erhöhen, um einen künstlichen Bedarf nach Sidechain-Lösungen, wie dem Lightning Network, zu schaffen. Für diese Anschuldigung gab es bis zum Schluss keinen definitiven Beweis. Allerdings hat der Großteil der Gemeinschaft entschieden, dieser Variante Glauben zu schenken und SegWit deshalb abzulehnen.

Das größte ideologische Gegenargument ist, dass SegWit bei dem Versuch der Lösung des Skalierungsproblems nicht mehr den gewünschten Grad an Dezentralisierung bietet, auf dem Bitcoin aufgebaut ist. SegWit löst das Problem nämlich nur insofern, als dass es die Möglichkeit für Sidechain-Lösungen wie das Lightning Network bietet.

Das Problem, dass manche Leute hierbei die Funktionsweise von Sidechains sehen. Um die verstopfte Bitcoin-Blockchain nicht belasten zu müssen, lagern diese die Transaktionen der Coins in eine zweite Schicht aus. Dort werden alle Transaktionen von einer vertrauenswürdigen dritten Partei verarbeitet, ohne dass sie über das ganze Netzwerk übertragen werden müssen, was Zeit und Ressourcen spart.

Allerdings ist ein solcher vertrauenswürdiger Punkt, der von Dritten kontrolliert wird, genau das, was Bitcoin aus dem Finanzsystem entfernen wollte. Für einige ist dies ein unakzeptabler Kompromiss, egal wie wenig Macht diese dritte Partei in Lösungen wie dem Lightning Network dann hätte.

Was ist SegWit-Lösung für das Bitcoin-Skalierungsproblem?

SegWit vergrößert das Bitcoin Block-Größenlimit und erlaubt die Implementierung von Lösung in der zweiten Schicht.  

Die aktuellen Probleme der Bitcoin-Skalierung werden hauptsächlich durch die unzureichende Blockgröße verursacht. Die Blockchain-Technologie baut auf aufeinanderfolgenden Blocks von Transaktion auf. Die Blockchain wiederum ist das Kontobuch aller Transaktionen, die bisher in dem Netzwerk stattgefunden haben. Die Lebenskraft der Kryptowährung.

Das Problem hierbei ist, dass die Blöcke aktuell ein fix codiertes Größenlimit von einem Megabyte haben. Dies reicht allerdings nicht aus, um die Hunderte von Transaktionen pro Minute abzuwickeln.

Dadurch bedingt müssen die Nutzer in der Warteschlange warten, bis ihre Transaktion abgewickelt wird. Manchmal kann dies Stunden oder Tage dauern. Während das Netzwerk wächst, wächst auch das Transaktionsaufkommen. Das Größenlimit bleibt allerdings gleich. Dadurch wird das Problem sukzessive immer schlimmer.

SegWit-Lösung besteht aus zwei Teilen. Erstens wird es das Größenlimit sofort auf vier Megabyte erhöhen. Dies ist dann das absolute Maximum an Blockgröße. Die tatsächlich genutzte Blockgröße wird vom Netzwerk abhängig sein. Experten schätzen, dass diese aktuell bei zwei bis 2.1 Megabyte liegen wird.

Zweitens soll das Problem der „Transaction Malleability“ gelöstet werden, um eines der größten Hindernisse für Software in der zweiten Schicht aus dem Weg zu schaffen. Eine der Lösungen, die dadurch möglich gemacht würden, wäre das „Lightning Network“. Dadurch soll eine massive Erhöhung der Netzwerkkapazität möglich werden, da dann nur mehr ein Teil der Transaktionen direkt auf der Blockchain abgehandelt wird.

Was ist Segregated Witness?

Dies ist eine neuere Version. Der Originalartikel wurde am 20. April 2017 veröffentlicht

Segregated Witness, oftmals als SegWit abgekürzt, ist ein Update-Vorschlag für die Bitcoin-Software, der einige Probleme lösen soll. 

Es wird von einem schon lange bestehenden Team entwickelt. Bitcoin Core ist aktuell die der beliebteste Bitcoin Referenz-Client, der von der Mehrheit der Unternehmen im Bitcoin-Umfeld genutzt wird. 

Ursprünglich sollte das Update dazu dienen, die bekannte Schwachstelle „Transaction Malleability“ (Transaktionsveränderbarkeit) zu lösen. Obwohl diese Schwachstelle nicht die problematischste für die Nutzer selbst ist, sind mehrere Fälle bekannt, in denen sie ausgenutzt wurde. Dies unterstreicht die Wichtigkeit für einen Patch dieser Schwachstelle.

Allerdings bietet SegWit noch eine Reihe weiterer Vorteile. Aus diesem Grund hat sich der Fokus mittlerweile von der „Transaction Malleability“ hin zur Lösung des Bitcoin-Skalierungsproblems verschoben.