Ein anonymer Krypto-Nutzer hat kürzlich 69.370 Bitcoin von einer Adresse verschoben, die mit dem Darknet-Markt Silk Road in Verbindung steht. In letzter Zeit ist dieser zu einem beliebten Ziel für Hacker geworden.

Laut einem Bericht der Krypto-Webseite CipherTrace vom 3. November sind zwei Transaktionen im Umfang von insgesamt 69.370 Bitcoin (BTC) im Wert von derzeit 960 Mio. US-Dollar auf eine Adresse zurückzuführen, die mit dem Marktplatz Silk Road in Verbindung steht, der 2013 geschlossen wurde. Der Krypto-Nutzer schickte überwies zunächst 1 BTC, wohl zum Test. Dann kamen die restlichen Coins.

CipherTrace vermutet, dass der anonyme Benutzer die Transaktionen durchführte, "um auf dem neuesten Stand des Bitcoin-Netzwerks zu bleiben". Dazu wechselte er das Adressformat. Das letzte Mal, dass jemand Geld im Zusammenhang mit dem geschlossenen Darknet-Markt bewegt hat, war im April 2015. Das bedeutet, dass die BTC-Wallet auch Zugriff auf die Bitcoin Cash (BCH) und Bitcoin SV (BSV) haben müsste, da diese Hard-Forks sind.

Die Firma schloss jedoch auch einen Hackangriff nicht aus:

"Diese Bewegungen könnten möglicherweise bedeuten, dass der Besitzer der Wallet das Geld an neue Adressen überweist, um Hackern den Zugriff auf die Datei wallet.dat zu verwehren. Oder es könnte bedeuten, dass Hacker die Datei bereits geknackt haben."

Das Silk-Road-Geld befand sich in einer Wallet, die seit über zwei Jahren unter Hackern zirkuliert. Im September fragte ein Twitter-Benutzer, der behauptete, die Datei wallet.dat für die Wallet zu haben, in der Krypto-Community nach Lösungen, wie man sich Zugang zu den 69.370 Coins verschaffen könnte. Dabei wurde auch ein Quantencomputer als mögliche Methode zur Bestimmung des privaten Schlüssels vorgeschlagen.

Die Silk Road war ein Darknet-Markt, auf dem Benutzer illegale Waren, wie etwa Waffen und gestohlene Kreditkarteninformationen kaufen und verkaufen konnten. Die meisten Angebote drehten sich allerdings um illegale Drogen. Ross Ulbricht, der Gründer der Webseite, verbüßt derzeit zwei lebenslange Haftstrafen ohne Möglichkeit auf Bewährung. Er wurde wegen Geldwäsche, Computer-Hacking und Verschwörung zum Handel mit Betäubungsmitteln für schuldig befunden. Er liefert nach wie vor immer wieder Analysen zum Bitcoin-Markt aus dem Gefängnis heraus.