Der Digital Day 2018 der Europäischen Kommission hat zur Unterzeichnung einer Erklärung geführt, durch die eine Europäische Blockchain-Partnerschaft unter 22 Ländern geschaffen werden soll. Das geht aus einer Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 10. April hervor.
Während seiner Rede gestern rief der Vizepräsident der Europäischen Kommission Europa dazu auf, eine Führungsrolle bei digitalen Technologien einzunehmen. Dies soll durch die Entwicklung von Blockchain-Innovationen und der künstlichen Intelligenz (KI) gelingen.
In der Pressemitteilung heißt es, die Partnerschaft sei ein "Instrument für die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten zum Austausch von Erfahrungen und Fachwissen in technischen und regulatorischen Bereichen und zur Vorbereitung der Einführung von EU-weiten Blockchain-Anwendungen im digitalen Binnenmarkt zum Wohle der öffentlichen und privaten Sektoren".
Die Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Mariya Gabriel, sprach über das Potenzial einer Integration von Blockchain-Technologie in die bestehende Industrie:
"In Zukunft werden alle öffentlichen Dienste die Blockchain-Technologie nutzen. Blockchain ist eine großartige Möglichkeit für Europa und die Mitgliedstaaten. Damit können alle ihre Informationssysteme überdenken, das Vertrauen der Nutzer und den Schutz personenbezogener Daten fördern, neue Geschäftsmöglichkeiten und neue Führungsbereiche schaffen. Von diesen können Bürger, öffentliche Dienste und Unternehmen profitieren."
Das Thema "Regulierung der Blockchain-Technologie" wurde in der Pressemitteilung ebenfalls angesprochen. Dazu heißt es, dass die Partnerschaft "zur Schaffung eines förderlichen Umfelds beitragen wird, die mit den EU-Gesetzen und mit klaren Governance-Modellen konform sind. Diese werden den Diensten, die Blockchain nutzen, dabei helfen in ganz Europa zu gedeihen". Die Europäische Kommission gab Anfang März bekannt, dass sie ein EU-weites Fintech- und Blockchain-Rahmenwerk veröffentlichen wollen.
Folgende Teilnehmerstaaten haben die Erklärung für die Blockchain-Partnerschaft unterzeichnet: Österreich, Belgien, Bulgarien, Tschechische Republik, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Irland, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden und Großbritannien. Die Pressemitteilung fügt hinzu, dass auch andere Mitglieder der EU und des Europäischen Wirtschaftsraums eingeladen sind, beizutreten.
Anfang Februar eröffnete die Europäische Kommission das Blockchain-Observatorium und Forum der EU. Gabriel nannte es "eines der weltweit umfassendsten Repositorien für Blockchain-Erfahrung und -Expertise".
In der Pressemitteilung heißt es, dass die Europäische Kommission über 80 Mio. Euro in Blockchain-Projekte investiert hat. Rund 300 Millionen Euro sollen bis 2020 für die Blockchain-Entwicklung zur Verfügung stehen.
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