Der Finanzdienstleister American Express (Amex) will künstliche Intelligenz (KI) zur Validierung von Transaktionen, zur Genehmigung von Kreditlinien, zur Analyse der Kundenstimmung und zur Vorhersage von Kundenfinanzen einsetzen.

Aus einem kürzlichen Bericht von VentureBeat geht hervor, dass Amex derzeit nicht die Absicht hat, ein eigenes großes Sprachmodell (LLM) zu entwickeln, um mit ChatGPT von OpenAI und Bard von Google zu konkurrieren.

Luke Gebb, der Senior Vizepräsident von American Express Digital Labs, hat das gänzlich dementiert.

"Derzeit glauben wir, dass wir LLMs besser über Partnerschaften nutzen sollten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir unser eigenes LLM von Grund auf neu aufsetzen."

Gebb sagte nichts dazu, mit welchen Partnern das Unternehmen zusammenarbeiten will. In den vergangenen Monaten hat Amex allerdings mit Microsoft an cloudbasierten KI-Technologien zusammengearbeitet.

Microsoft besitzt einen großen Anteil an der generativen KI ChatGPT, da es den derzeitigen Branchenführer OpenAI im Jahr 2019 mit einer Milliarde US-Dollar unterstützt hat.

Es ist zwar noch unklar, welche aktuellen Partner Dienstleistungen anbieten werden oder ob Amex neue Partnerschaften anstrebt, aber Gebb gab eine Liste von Aktivitäten und Dienstleistungen heraus, die das Unternehmen in Zukunft anbieten möchte.

Darunter sind etwa der Einsatz von KI zur Beschleunigung der Transaktionsgenehmigung und die Nutzung von LLMs zur Analyse von Kundeninteraktionsdaten, um die Stimmung zu analysieren. Dabei wird das Kundenfeedback wie eine Datenbank behandelt und maschinelles Lernen eingesetzt, um wichtige Erkenntnisse und Handlungspunkte zu gewinnen.

Gebb sagte auch, dass Amex KI für die "Gewährung von Karten und Kreditlinien" einsetzen wolle. Das ist umstritten, weil dabei auf Daten aus der Vergangenheit zurückgegriffen wird, um festzustellen, ob ein Antragsteller eher einen bedeutenden finanziellen Verlust oder ein Wachstum verzeichnen wird. Unter anderem soll so entschieden werden, ob dieser Person eine Kreditlinie gewährt werden sollte.

Das Unternehmen ist im Hinblick auf die Integration der neuesten Generation von KI-Technologien in seine Produkte und Dienstleistungen eher vorsichtig. So geht das Unternehmen auch generell mit Neuerungen aus dem Fintech-Bereich in den letzten Jahren vor.

Während die Konkurrenten Mastercard und Visa Zahlungen in Kryptowährungen erlauben, hat sich Amex hier eher zurückgehalten und bietet lediglich eine Krypto-Belohnungskarte an, lässt aber keine Zahlungen mit Kryptowährungen zu.